Reviews
Família
Info
Musikrichtung:
World Music/Jazz-Fusion
VÖ: 27.09.2024 (do Arco Records, Eigenverlag) Gesamtspielzeit: 53:44 Internet: https://andredecayres.com/ https://www.martinaweinmar.de/ |
André De Cayres stammt aus Brasilien, als professioneller Musiker startete er bereits im Alter von Siebzehn in São Paulo, nachdem er bereits einige Jahre vorher hobbymässig aktiv war. Sein Interesse galt zunächst dem Rock und Pop und sowohl dem Jazz als auch brasilianischer Musik. Später studierte er Jazz und E-Bass in Köln und akustischen Bass in Essen.
Família ist sein Debütalbum. Das Album enthält Kompositionen, die seiner Familie und seinen Freunden gewidmet und von ihnen inspiriert sind. Mit dem Titelsong startet die Platte sogleich mit einem gedanklichen Sprung in die Heimat des Protagonisten, dieser luftig-leichte Rhythmus, der alle Sinne vibrieren läßt, und Mara Minjoli als Sängerin ermöglichen dieses. Das erste Solo führt dann in den Jazz, Thorsten Heitzmann mit der Posaune geleitet mich dahin. Und dahinter schlägt der Gitarrist João Luis Nogueira wieder die Brücke hin zum Folk, das Flötensolo von Marcio Tubino lässt dann die Fusion zwischen Brasilien und dem Jazz noch wachsen.
Ja, zwei Welten, die hier perfekt miteinander fusionieren, hierbei muss ich dann sofort an jene Zeit denken, als Chick Corea mit seiner Band Return To Forever ähnlich unterwegs war, und er es blendend verstand, Jazz und Weltmusik miteinander zu verknüpfen. So scheint die Zeit einfach nur so leicht dahinzufliegen, und das, wie ich las, auf der Basis solcher Rhythmen wie Partido Alto, Samba, Frevo, Maracatu und Baião.
Man könnte fast vergessen, wer der Leader dieses Septeto ist, denn André De Cayres drängt sich so überhaupt nicht in den Vordergrund, sondern ist als Mitgestalter dieser rhythmischen Fundamente stets aktiv und gemeinsam als Teil der Rhythm Section bietet er mit seinen Kompositionen allen Solisten reichlich (jazzigen) Spiel- und Freiraum, inklusive kurzer Solobeiträge des Basses selbst. So wirkt diese Musik dermaßen ungezwungen und läßt die Atmosphäre spüren, die wahrscheinlich im Studio geherrscht haben muss, als diese acht Songs (nicht in Brasilien, sondern...) im Loft Studio in Köln eingespielt wurden.
Ein wenig "aus der Reihe tanzt" der letzte Song, "Salvem o Planeta", hier mit einem prägnanten E-Bass-Sound und einigen recht freien Jazz-Elementen bringt recht verschiedene Einflüsse zusammen, recht ungewöhnlich und gar nicht mehr so leichtgängig wie die übrigen Songs, ein wenig "Anarchie" gefällig???
Trackliste
2 Avós
3 Filhos
4 Rapha
5 Mãe
6 Irmãos
7 Frevo no Coreto
8 Salvem o Planeta
Besetzung
João Luis Nogueira (acoustic guitar)
Mauro Martins (drums, percussion)
André de Cayres (acoustic and electric bass, vocals)
Marcio Tubino (saxes, flute, vocals)
Rodolfo Neves (trumpet, flugelhorn)
Thorsten Heitzmann (trombone)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |