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Reviews

Whom Gods Destroy

Insanium


Info

Musikrichtung: Progressive Metal

VÖ: 15.03.2024

(InsideOut / Sony)

Gesamtspielzeit: 57:46

Internet:

http://www.wgdestroy.com

„Whom Gods Destroy“ („Wen die Götter zerstören“) ist der Titel einer Star Trek-Folge aus den Sechziger Jahren. Ich bin kein Trekkie, aber wer da seinen Namen entlehnt (der unabhängig davon überaus kraftvoll klingt!), hat auf jeden Fall meine Aufmerksamkeit! Und das bleibt auch so, weil das Songwriting sehr stark ist und am Ende intensive Ergebnisse dabei herausgekommen sind. Ein seltener Genuss!

Rein formal ist Whom Gods Destroy nichts anderes als die Nachfolgeformation von Sons Of Apollo. Diese wurde nicht fortgeführt, weil jeder der beteiligten Musiker nach dem Ende der Pandemie etwas anderes machen wollte. In dem Zusammenhang ist es nicht zu weit hergeholt, anzunehmen, dass insbesondere Mike Portnoys Rückkehr zu Dream Theater da gewiss eine, wenn nicht sogar die entscheidende Rolle gespielt hat! Gitarrist Ron „Bumblefoot“ Thal und Keyboarder Derek Sherinian wollten aber weiter Songs zusammen schreiben und beschlossen daher, mit neuen Leuten unter anderem Namen etwas Neues anzufangen.

Das neu entstandene Material ist wie das giftgrüne Cover düsterer ausgefallen, was Stimmung und Atmosphäre betrifft. Hat manchmal was von Grunge! Den Schlüssel zu der Stilrichtung habe ich nie gefunden, aber hier klingt es einfach nur geil! Dazu ist die Musik um einiges direkter als bei Sons Of Apollo, mit übersichtlicheren Strukturen. „The Decision“ etwa drückt eine gewisse Schwermut aus, mit einem Funken Hoffnung darin.
Passend dazu hat man sich mit Dino Jelusick einen Sänger gesucht, der extrem kraftvoll und variabel klingt – die Strophen von „Over Again“ gehen für meine gequälten Ohren in Richtung Rap, und das Ergebnis überzeugt auf ganzer Linie! - und dabei ohne die gelegentliche Theatralik eines Jeff Scott Soto auskommt. Der Kroate hätte das bestimmt drauf, verzichtet aber darauf. Die wäre hier nämlich fehl am Platz! Das gilt sogar beim getragenen „Find My Way Back“, das mit seiner famosen Orgel eine in diesem Ausmaß nicht zu erwartende Weiterentwicklung hin zu mehr Feeling dokumentiert. Was für ein herrliches Stück Musik, das unheimlich tief reingeht! Direkt im Anschluss gibt es beim Kracher „Crucifier“ voll auf die Glocke, aber in jedem Moment mit Stil, Klasse und Eleganz! Lediglich bei „Keeper Of The Gate“ fällt die Spannungskurve ein ganz klein wenig ab, aber das aus drei Teilen bestehende Titelstück „Insanium“ rückt in achteinhalb Minuten die Verhältnisse wieder zurecht, ohne die anderen Stücke zu degradieren oder gar zu erdrücken.

Auf der zweiten CD kann man sich anhand der Instrumentelfassungen aller zehn Songs endgültig von deren kompositorischer Klasse überzeugen.

Insanium ist ein 58 Minuten langes Top-Album mit Hammer-Refrains von einer international besetzten Supergruppe!



Michael Schübeler

Trackliste

1In The Name Of War6:38
2Over Again5:01
3The Decision7:08
4Crawl6:36
5Find My Way Back5:46
6Crucifier4:43
7Keeper Of The Gate4:54
8Hypernova 1583:24
9Insanium8:38
10I – Home For All
11II – Abandoned
12III - Reprise
13Requiem (Bonus Track)4:58

Besetzung

Dino Jelusick (Vocals)
Ron “Bumblefoot” Thal (Guitars)
Yas Nomura (Bass)
Bruno Valverde (Drums)
Derek Sherinian (Keyboards)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger