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Doro

Anthems for the Champion

Info Musikrichtung: Hard Rock / Metal VÖ: 13.9.2024 (30.11.07) (Rare Diamonds / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 44:24

Fast alle Veröffentlichungen von Doro begleite ich mit einer gewissen Verständnislosigkeit, die darin besteht, dass ich absolut nicht verstehe, woher dieser Frau der Status der unangefochtenen Rock Queen Deutschlands erwachsen ist. Das immer in die Kamera gehaltene Leder-Dekolleté allein kann es ja wohl nicht sein.

Dieses Mal verdoppelt sich die Verständnislosigkeit angesichts der mit Anthems for the Champion abgefeierten Regina Hallmich um die Frage, warum man eine Veranstaltung, bei der sich zwei Menschen, wenn auch nach Regeln, die Fresse einschlagen, als Sport bezeichnen kann.

Anthems for the Champion ist eine Wiederveröffentlichung des erstmals 2007 erschienenen Albums. Infos dazu habe ich keine. Weder hat das Digi-Pack irgendwelche Liner-Notes, noch lagen der CD irgendwelche begleitenden Informationen bei. Wir können uns also auf das Wesentliche konzentrieren, die Musik.

Und dabei kommt einiges an Langweile auf uns zu. Nehmen wir nur das Triple „The Queen“, „She’s like Thunder” „We’re like Thunder”. Ungeheuer viel Pathos kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass kaum Substanz vorhanden ist. „She’s like Thunder” wiederholt sich permanent selbst und „We’re like Thunder” ist ein Paradebeispiel für einen Reim-Dich-oder-ich-fress-Dich-Song. Die Versuche einen Power Rocker („Fight“) auf die Reihe zu bekommen, scheitert wie die Ballade „Warrior Soul“, die (emotional) nicht auf den Punkt kommt.

Statt des Dreiviertel-Stunden-Albums wäre hier eine Viertelstunden-EP potenter gewesen. Darauf wären der okaye Hard Rock „Time for Justice“, die Fight Version des Doro-Klassikers „All we are”, das ruhig beginnende und sich zur Rock Hymne steigernde „You’re my Family“ und ein frei zu wählender Filler.

Norbert von Fransecky