Reviews
Satan Is A Woman
Info
Musikrichtung:
Outlaw Country
VÖ: 25.09.2024 (Cowboy Moon Records) Gesamtspielzeit: 35:11 Internet: https://www.bobbytenderloinuniverse.com/ https://hemifran.com/news/ |
Nun wissen wir es Alle: Satan Is A Woman. Diese Behauptung stellt die Band The Bobby Tenderloin Universe mit diesem neuen Album auf. Doch was muß man davon halten?
So wird ohnehin allerlei merkwürdiges Zeugs über Bobby Tenderloin , dem Musiker aus Kanada, berichtet, über die Übertragung eines Geistes eines Predigers auf ihn, die Verbindung zu seiner Großmutter, die offensichtlich irgendeinen Kult betrieb oder Legenden von mystischem Tod, einem kosmischen Kontinuum und ähnlichen Hexereien.
So erlaube ich mir, mich ganz irdisch und menschlich der Musik zu nähern, ohne Firlefanz und nur an dem orientiert, was mir zu Ohren kommt. So startet der Reigen mit dem Titelsong, und ich vernehme einen durchaus irdischen Gesang, der sehr zittrig wirkt und mit ganz tiefer Stimme vorgetragen. Lee Hazlewood hinsichtlich der Tonlage und ein wenig Johnny Cash mag auch noch mitschwingen, ehrlich gesagt, könnte das gar als eine Art Persiflage durchgehen, aber offensichtlich liegt hier bitterer Ernst vor. So wäre es in diesem Falle von Vorteil gewesen, die Texte wären beigefügt worden.
Musikalisch ist das Ganze dann im Großen und Ganzen in ein Country-Musik-Gewand gepackt worden, in Richtung Traditional Country mit einem Hauch Texas / Independent/Outlaw. Spontan fällt mir hier vergleichend Kinky Friedman ein, die Musik von Tenderloin tendiert aus meiner Sicht in jene Richtung, doch Friedman war sicher ein besserer Sänger. Auf zwei Songs (#2 & 6) bekommt der Bandleader weibliche (satanische?) Unterstützung, und während Cayley Thomas den Song "What Do I Do" sehr bereichert, schafft es Emma Frazier auf "Take Me As I Am" leider nicht.
Wie ich es auch drehe und wende, wirkt die Musik auf mich leider meistens wie eine Parodie, auch wenn es sicher alles ernst gemeint ist. Das jedoch liegt jedoch sicher nicht an der Band, die einwandfreien Country-Sound vorlegt, doch an Tenderloin's Gesang muss man sich wahrscheinlich wirklich erst gewöhnen. Letztlich hat er es jedoch vermocht, dem Genre Country eine Art neue Farbe zu verpassen, mit dieser gewissen Art von Schrulligkeit und Skurrilität, aber - ich liebe den jeweiligen Einsatz der Pedal Steel auf der Basis des recht entspannten Sounds.
Trackliste
2 What Do I Do - feat. Cayley Thomas
3 Bad Boy of Redemption Ranch
4 Marigold
5 I Will Unfollow You
6 Take Me as I Am - feat. Emma Frazier
7 When the Bullet Hits the Bull
8 Rollin' Back to You
9 Console
10 There Goes
Besetzung
Paul Arnusch (bass, drums, percussion, electric guitar)
Nathan Gray (dobro, pedal steel exc. #10)
Derreck Anderson (pedal steel - #10)
Rhonda "Fillet Mignon" Chinchilla (secondary vocals - #1, 2, 4 - 6, 8 -10)
Emma Frazier and Kayla Enna (secondary vocals - #3, 4, 7)
Nathanial Wong (violin)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |