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Reviews

Greg Copeland

Empire State (EP)


Info

Musikrichtung: Singer/Songwriter, Americana

VÖ: 06.09.2024

(Paraply Records)

Gesamtspielzeit: 20:33

Internet:

https://www.facebook.com/GregCopelandSongwriter/
https://www.paraplyrecords.se/
https://hemifran.com/news/

Zuletzt hatte ich den Musiker Greg Copeland 2020 mit seinem Album The Tango Bar vorgestellt. In etwas reduzierter Besetzung legt er nun eine EP nach, Empire State. Hatte ich beim Vorgänger bemerkt, dass die trotz der größeren Besetzung relativ spartanisch arrangierte und eingespielte Musik als Basis den Protagonisten als auch die beiden Musiker Tyler Chester und Greg Leisz darstellte, so gilt das auch hier.

Und Greg selbst äußerte sich zur Besetzung wie folgt: “Recording with this band is songwriter's heaven." Zwar ist Greg Leisz beim Eröffnungssong "Boon Time" noch nicht an Bord, sondern wird gleich eine Stimmung erzeugt, die ansaugend wirkt. Diese Art von Musik kriecht sofort in den Solarplexus, ich muss hierbei dann auch an solche Bands wie zum Beispiel Little Feat denken, deren ganz frühe Werke bei mir auch solche Wirkung erzeugten. Diese regelrecht coole und entspannende Stimmung benötigt keinen großen Aufwand, um ihre Wirkung zu entfalten. So kommt das auf den Punkt!

Das wird dann noch beeindruckend unterstrichen durch den mit 6:20 längsten Song des Albums, "We The Gathered". Ein Rhythmus, den Trommelschlägen der "Native Indians" vergleichbar, erzeugt ein Gefühl von "Erdung", die verhalten durch den Song ziehenden verzerrten Gitarrentöne zum fast sprechenden Gesangsvortrag erzeugen eine Art Spiritualität, hier ein Textausschnitt: “Nation in pieces / People in pain / Systematic bullshit thick as sugarcane / You're going to want that machete / Put down your heavy load / Long way / Short road.” Kann man das einordnen unter Poesie? Ist es Lyrik? Will Copeland in die Tiefe gehen?

Jedenfalls, und das ist unbestritten, ein Gespür für das Vermitteln von Musik besitzt der Künstler, jedenfalls hat er mich erreicht mit einer Natürlichkeit, seine Botschaften mit einfachen Mitteln zu überbringen. Und wenn dann noch ein Gaststar wie Sara Watkins auf "4:59:59" mit ihrer Violine für zusätzliche Tiefe und Wärme im Ausdruck sorgt, dann kann man schon ganz schön sentimental werden.

Nach dem ganz kurzen Song "Coyotes", der den Tieren und ihren Lauten ganz allein gehört, werden wir mit dem Titelsong verabschiedet. Wiederum verzaubert Greg Leisz mit seiner herrlich wimmernden Pedal Steel, unterstützt durch den klaren verhallten Sound von McCallum mit der Gitarre. Einfache Mittel, große Wirkung, ach, wie wünschte ich mir, nicht nur eine EP vorliegen zu haben, sondern einen gut gefüllten Longplayer!



Wolfgang Giese

Trackliste

1. Boon Time (3:30)
2. We The Gathered (6:20)
3. 4:59:59 (3:29)
4. Coyotes (0:51)
5. Empire State (6:14)

Besetzung

Greg Copeland (vocals, acoustic rhythm guitar)
Val McCallum (guitar, rubber bridge slide guitar, electric guitar)
Tyler Chester (bass, keyboards, piano)
Jay Bellerose (drums, percussion)
Greg Leisz (pedal steel guitar, guitar, mandolin, mandocello)
Jennifer Condos (bass)
Sara Watkins (violin - #3)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger