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Dominik Schürmann Trio

Forever

Info Musikrichtung: Piano Jazz VÖ: 01.09.2024 (Eigenproduktion) Gesamtspielzeit: 58:03 Internet: https://www.dominikschuermann.ch/index.php

Die lange Tradition von Piano-Trios im Jazz hat Namen hervorgebracht wie Art Tatum, Bud Powell, Oscar Peterson, später dann Keith Jarrett oder Neugestalter wie Helge Lien, aber Alle hatten/haben Eines gemeinsam, Leader war stets der Pianist. Anders verhält es sich mit dem Dominik Schürmann Trio, Bandleader Schürmann ist Bassist. Die Rolle des Pianisten hat Tilman Günther übernommen und am Schlagzeug agiert Samuel Dühsler.

Dabei nahm Bassist Schürmann bereits im Alter von sechs Jahren Klavierunterricht, wechselte jedoch zum Kontrabass. Als wichtiger Teil der Schweizer Jazzszene spielte er zwischenzeitlich bereits mit namhaften internationalen Größen zusammen. Im Gegensatz zu vielen zeitgenössischen Piano-Trios, die versuchen, neue Wege zu gehen, habe ich den Eindruck, das auf der aktuellen Produktion Forever viel Tradition gepflegt wird, doch nicht etwa in der Art der oben erwähnten Piano-Trios der alten Schule, sondern man widmet sich vielmehr einer sehr ruhigen Ausrichtung. Während des Hörens empfinde ich sehr viel Entspannung und Ruhe, damit einhergehend, sehr viel Schönheit und die Kraft von Balladen.

Trotz dieser weitgehend lyrisch-schönen Stimmung in ruhigem Fahrwasser birgt die Musik dennoch reichlich "Beobachtungspunkte", die Aufmerksamkeit erwecken, sei es das eine oder andere Bass-Solo oder die feinfühlige fragile rhythmische Ausgestaltung. Und wenn dann Tilman Günther zu einem Piano-Solo ansetzt, dann wird man hineingezogen in diese stark emotional ausgerichtete Stimmung, die letztlich ein Verdienst aller Drei ist. Denn rasch bemerke ich, wieviel Wärme die Musiker als gemeinsame Einheit mit ihren Songs ausstrahlen, und das gilt nicht nur für die Eigenkompositionen, sondern auch die beiden Fremdkompositionen, die man im Grunde genommen perfekt in die durchgehende Stimmung integriert hat.

So macht es Freude, sich in diese Atmosphäre fallen zu lassen, frei vom Zwang von Experimenten und dem Versuch moderner Gestaltung, denn ich empfinde die Musik eigentlich als zeitlos, sie lebt einerseits von balladesker Ausrichtung früherer Stars als auch zum Beispiel von der besonderen Art und Weise eines Keith Jarrett. Das Ganze ist ganz einfach perfekt ausgewogen und wirkt nie abgehoben, sondern durchgehend "freundlich" und sehr zugänglich.

Wolfgang Giese