Reviews
Leaving Me
Info
Musikrichtung:
Blue Eyed Soul/R&B
VÖ: 30.08.2024 (Brokensilence) Gesamtspielzeit: 29:23 Internet: https://www.facebook.com/p/Denver-Cuss-100067111262487/?locale=de_DE https://mosaik-promotion.de/ https://brokensilence.de/ |
"Beworben" wird Denver Cuss als Rhythm'n'Blues- und Soul-Sängerin. Zu Beginn ihres Schaffens soll sie sich auf dem Terrain des Jazz bewegt haben, dann ab 2019 umgeschwenkt sein. Ferner ist zu lesen, dass sie als Sängerin eines gewissen PM Warson gewirkt haben soll und dadurch Inspiration am R&B und Soul der Ära der Fünfziger und Sechziger gefunden haben.
Nun veröffentlicht die Dame ihr Debüt-Album, Leaving Me. Trotz vieler Vorschußlorbeeren kann es mich so gar nicht überzeugen. Gleich vorweg, es liegt nicht an der Band, denn die Musiker, die hinter der Protagonistin stehen, zeigen sich sehr professionell und vermögen sehr wohl Anklänge an die Ära des Souls vergangener Tage zu Gehör zu bringen, vor Allem fällt mir diese berühmte Rhythm Section aus den Muscle Shoals Studios in Memphis ein, ja, diesen Groove können sie durchaus vermitteln.
Meine Kritik richtet sich insofern an Denver Cuss. Ich spüre ganz einfach auf den Punkt gebracht, wenig Soul-Feeling in ihrer Stimme. Mitunter scheint sie neben der Musik zu liegen, sie gelangt auch nicht in eine emotionale Tiefe, die solche Musik verlangt, auch in den Hören wirkt sie oft ebenso unbeholfen und verschmilzt im Sound nicht mit der Band.
Das gelegentlich Flexible in der Stimme deutet eigentlich darauf hin, dass sie sich mit Jazzgesang beschäftigt hat, ich sehe hier dann in diesem Umfeld auch eher eine Ausbaumöglichkeit als im Bereich von R&B und Soul, weil hier das gewisse Quäntchen Feeling in der Tiefe fehlt. Zum Beispiel bei "River's Invitation" von Curtis Mayfield (dessen Credits im übrigen unterschlagen wurden) fällt mir das besonders auf, dass ich das Gefühl habe, hier keinen Soul zu spüren, obwohl technisch Alles soweit nicht zu bemängeln ist, aber hier empfinde ich dieses Nebeneinander und das Nichtverschmelzen mit der Band.
Wenn ich dann im weltweiten Netz lese, dass Denver Cuss gesanglich mit Sarah Vaughan und Aretha Franklin verglichen wird, dann entlockt mir das doch ein gewisses Schmunzeln, denn weder das Eine, aus dem Jazzbereich, noch das Andere, aus dem Soulbereich, trifft eindeutig nicht zu! Wo sich die Künstlerin letztlich wird etablieren können, wer weiß? Ihre Zukunft sehe ich jedenfalls nicht im Soul.
Dabei bieten ihr die Musiker doch eindeutig eine starke Grundlage mit ihrem stimmigen Sound auf der Basis von Funk, Soul, R&B, mit einigen wenigen jazzigen Schlenkern. Es gibt für mich jedenfalls einen Song, mit dem ich unter Berücksichtigung meiner Kritikpunkte zufrieden bin, das ist "In The Right Place", nun ja, er scheint ja im Sinne des Titels am richtigen Platz zu sein. Grundsätzlich sei noch anzumerken, dass der Sound der Einspielung sehr angenehm warm und analog klingt.
Trackliste
2 Where Did You Go
3 I Can't Dance
4 I've Come Home
5 River's Invitation
6 No-One Better
7 Come Back To Me
8 In The Right Place
9 Leaving Me
Besetzung
Kit Warren (guitar, bass)
PM Warson (guitar, background vocals)
Pete Thomas (bass)
Billy Stookes (drums, percussion)
Ben Cullingworth (drums, percussion)
Alina Bistricka (Wurlitzer, organ)
Jack McGaughey (Wurlitzer, organ,background vocals )
Meridyth Dickson (tenor & baritone saxophone)
George Jefford (trumpet)
Danielle Barrett, Luke Shenton-Sharp, Abi Farrell, Carmy Davis (background vocals)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |