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Dice

Landing in Area 3-0

Info Musikrichtung: Dice-Prog VÖ: 19.07.2024 (Scene / Galileo) Gesamtspielzeit: 60:00 Internet: http://www.dice-band.de

Nein! Dice kommen nicht aus der Schweiz. Dabei spricht die absolute Regelmäßigkeit, mit der die Leipziger Jahr für Jahr mit einem Album am Start sind, das in der Regel auch noch nach exakt 60 Minuten zum Ende kommt, für eine Herkunft aus dem Land, das paradigmatisch für Ordnung, Präzision und Zuverlässigkeit steht.

Christian Nóvé hat erneut sechs unaufgeregte (Long)-Tracks komponiert, die zwar nicht mehr so Folk-nah sind, wie das eine oder andere frühere Album, aber doch so pastoral klingen, dass man sicher ist, dass die Space-orientierten Musiker, an einer Art Okö-Raumfahrt arbeiten, bislang allerdings nur auf akustischer Ebene.

Dazu gehört es wohl, dass die Spacer Dice primär auf die Gitarre setzen. Damit sind sie näher bei Gilmour als bei Waters und auch bei Bornemann, denn Pink Floyd und Eloy dürften ganz sicher zum Bezugsrahmen gehören. Am stärksten sind die Keyboards bei „The Dawn rises today“ beteiligt, das als längster Track des Albums aber auch Peter Viertel reichlich Möglichkeit bietet sein Instrument auch hier zu platzieren.

Dass Dice sich immer sehr deutlich in den von ihnen bereits gründlich gezogenen Loipen bewegen, ist hinlänglich bekannt. Schaut man mit der (akustischen) Lupe kann man aber bestimmte Feinjustierungen bemerken. So bewegen sich die ersten beiden Stücke etwas mehr in Richtung Rock. Etwas! Der Opener kommt – zumindest für Dice-Verhältnisse relativ rau aus den Boxen. Das folgende „All that we lost“, scheint über dem thematisierten Verlust ein klein wenig aggressiv geworden zu sein. Und dann kommt auch noch „Landing on Earth“, das als gekürzte Edit-Version fast Single-Qualität haben könnte.

Aber nicht erschrecken: Wer die Lupe zur Seite legt, bekommt genau die Dice, die er haben wollte.

Norbert von Fransecky