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Reviews

John Williamson

The Northern Sea


Info

Musikrichtung: Modern Jazz-Fusion

VÖ: 12.07.2024

(ubuntu music)

Gesamtspielzeit: 39:18

Internet:

https://johnjosephwilliamson.com/
https://www.weareubuntumusic.com/
https://jazzfuel.com/

Mit der Platte The Northern Sea des aus Saltburn-by-the-Sea stammenden britischen Bassisten John Williamson verbinden uns mindestens zwei Fakten, einmal leben wir Beide an der Nordsee und zweitens ist es die Liebe zum Jazz.

Jazz und Großbritannien, hier konnte man stets auf einen anderen Sound als auf jenen US-amerikanischer Jazzer zurück greifen. Ursprünglich sicher vom Bebop beeinflusst, entwickelte er spätestens ab den sechziger Jahren ein eigenes Gesicht. Als sich dann Musiker wie John McLaughlin, Keith Tippett, Evan Parker, John Surman oder Alan Skidmore etablierten, oder, um direkt einen Bogen zu schlagen zum Instrument Bass, Dave Holland, immer mehr Einfluss gewannen, da wurde Jazz in Großbritannien immer individueller.

Von Dave Holland ausgehend, fällt mir spontan ein Bassist ein, der mir auch einst recht imponierte mit seiner besonderen Art, Phil Donkin. Und nun kann ich den Bogen schlagen zu John Williamson, der mit dieser Platte sein Debüt-Album vorstellt. Alle elf Kompositionen stammen von ihm und er musiziert gemeinsam mit sehr guten Musikern. Spontan fällt mir auf, dass die Musik etwas Besonderes ausstrahlt, und zwar eine Art Coolness, offensichtlich hat er sich angelehnt an Musiker dieses Genres, stilistisch spüre ich Gemeinsamkeiten mit Lee Konitz, spontan fällt mir hierzu, gerade in Verbindung mit dem Titel "Contrafact 2", dessen Album "Motion" aus 1961 ein. In Verbindung zum genannten Phil Donkin mag es gelegentliche Ähnlichkeiten mit "The Gate" geben.

Doch die Hinzunahme des Vibrafonisten Jonny Mansfield führt mich nun gedanklich doch wieder in die USA, und zwar hin zu Eric Dolphy, der 1964 das Album "Out To Lunch" mit Bobby Hutcherson einspielte. Und so vermag ich Beides zu erkennen, sowohl eher britisch geprägten Jazz, gerade auch hinsichtlich der rhythmischen Gestaltung, als auch die Hinwendung zu solchen damaligen Neutönern wie Konitz und Dolphy. Und genau das macht dieses quirlige und lebendige Hörvergnügen eben genau dazu.

Drei Songs weisen die Besonderheit auf, dass der Pianist Alex Wilson hinzu gezogen wurde und bei zweien ist es Immy Churchill, die sich mit ihrer Stimme beteiligt, so auch angeblich bei der zweiten Fassung von "Gozo", hier aus Duo ausgewiesen. Ein Duo vernehme ich, jedoch lediglich sind es hier Williamson und Vibrafonist Mansfield, die gemeinsam etwa 1:37 lang musizieren. Hier passen die Angaben zum Line-up insofern nicht. Das sollte mich jedoch nicht davon abhalten, diese Reise durch The Northern Sea zu unternehmen.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Contrafact 1
2 Gozo
3 Intro to The Northern Sea
4 The Northern Sea
5 Nothing Grows In Concrete
6 Contrafact 2
7 Get Out While It's Light
8 Contrafact 3
9 Other People's Dreams
10 2700 Q Street Northwest
11 Gozo (Duo)

Besetzung

John Williamson (double bass)
Alex Hitchcock (tenor saxophone)
Jonny Mansfield (vibraphone)
Jay Davis (drums)
Immy Churchill (voice - #4, 11)
Alex Wilson (piano - #3, 4, 11)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger