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Brigitte Calls Me Baby

The Future Is Our Way Out

Info Musikrichtung: Indie Rock VÖ: 02.08.2024 (ATO) Gesamtspielzeit: 37:54 Internet: https://www.brigittecallsmebaby.com/ https://www.pias.com/ https://atorecords.com/

Ja, es ist nicht von der Hand zu weisen, wenn der erste Song des Debüt-Albums The Future Is Our Way Out der in Chicago ansässigen Band Brigitte Calls Me Baby erklingt, dann fühle ich mich unweigerlich an The Smiths erinnert. Bandsänger Wes Leavins geht stilistisch tatsächlich in die Richtung von Morrissey. Doch es ist auch dieser spezielle Indie-Sound, der sich mitunter an jener Band zu orientieren scheint, zumindest, was die frühen Werke betrifft. Sowohl Gitarren- als auch Schlagzeugarbeit tendieren in die Richtung der Smiths, inwieweit man sich da vielleicht zu eng orientiert hat, möge Jede/r selbst entscheiden.

Jedenfalls klingt es wie eine Frischzellenkur der doch bereits lange zurückliegenden Erfolgszeit der Vorbilder und siebendreissig Jahre nach Auflösung darf man das schließlich auch, oder? Jedenfalls wird diese üppige romantische Seite des Indie Pops wieder in den Fokus gerückt, und bei Brigitte Calls Me Baby erscheint mir das noch ein wenig romantischer, erschienen mit The Smiths doch noch ein wenig "sachlicher". Zum Sänger Wes Leavins kann ich jedenfalls ausführen, dass er neben seiner "Lektion Morrissey" sich sehr auffällig mit Roy Orbison zu beschäftigt haben muss, denn diese Dramatik tritt ansatzweise offen zu Tage. Ja, und so konnte ich auch nachlesen, dass er im Hause seiner Großeltern doch tatsächlich mit den Platten von Orbison aufwuchs, gleichzeitig versorgten ihn die Eltern wohl mit New Wave Bands wie The Cars.

Gut, The Smiths mögen zwar auch eine wichtige Quelle gewesen sein, doch ist dieser Sound letztlich amerikanischer und ein wenig geglätteter, dadurch in der breiten Masse sicher auch zugänglicher. Stets tanzbar und mit breitflächigen Gitarrenriffs versehen, bietet dieses Debüt sehr eingängigen und zugänglichen Indie Rock mit sanftem Pop-Einschlag. Und mit dem letzten Song, "Always Be Fine", werden wir in einen sanft schunkelnd und dezent swingenden Modus versetzt, der schon fast schön kitschig in die Richtung einst schmalzender Acts der Fifties/Anfang Sixties abdriftet, ein Versuch eines weiteren Pfades?

Wolfgang Giese