Reviews

Ray Cooper

Even for a Shadow

Info Musikrichtung: Songwriter VÖ: 03.05.2024 (Westpark / Indigo) Gesamtspielzeit: 43:31 Internet: http://www.raycooper.org

Sein fünftes Solo-Album hat Ray Cooper zum großen Teil selber eingespielt. Nur punktuell holt er sich Unterstützung am Piano, dem Schlagzeug, der Fiedel, der Nyckelharpa und für die Bläser. Bei drei Stücken sind weibliche Stimmen mit im Boot, die an Kate Bush und Candice Night erinnern, bzw. schwedische Lyrics ergänzen.
Die letzten vier Stücke sind reine Solo-Stücke. Bei „Tyyne Lane“ verzichtet Cooper sogar auf den Gesang.

Die Stimme von Cooper ist so kraftvoll, dass das Label Songwriter für ihn eigentlich nicht ganz ausreicht. Auf der anderen Seite wäre Rock dann doch zu viel gesagt. Man ordnet ihn wohl am besten in der Nähe von Waren Zevvon ein.

Immer wieder heben unterschiedliche Instrumente einzelne Stücke heraus und machen aus Even for a Shadow ein reizvoll abwechslungsreiches Album. Da ist die starke Piano-Nummer „Going underground“, das mit Bläsern versetzte „Wind and Steel“, das vom Cello geprägte „The Wind“ oder das folkige rhythmische Traditional „Sir Patrick Spense“, das in Richtung Shanty geht.

Textlich gräbt Cooper tief. Die Texte, wie zum Beispiel die Reflexion über die schwere Aufgabe in diesen Zeiten Demokratie und Humanität zu bewahren in „Falling like Thunder“, lohnen näher betrachtet zu werden. Daher ist es erfreulich, dass auf der Rückseite des Einlegers, der auf der einen Seite das Cover-Motiv in Fast-LP-Größe zeigt, die Texte abgedruckt sind; der schwedische Text auch in englischer Übersetzung.

Norbert von Fransecky