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Status Quo

Official Archive Series, Vol. 3: Westonbirt Arboretum 2008

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 12.07.2024 (2008) (Ear / Edel) Gesamtspielzeit: 101:34 Internet: http://www.statusquo.co.uk

Zum dritten Mal öffnen die Boogie-Könige ihre Archive – und sie fassen genau dorthin, wo sie es schon zuvor getan haben. Nach einem Konzert von 2010 in Amsterdam und einem von 2012 in London folgt nun eines aus dem Jahr 2008. In diesem Zeitrahmen ist lediglich ein neues Studio-Album erschienen - Quid Pro Quo im Jahre 2011. Da von ihm 2012 in London aber nur ein Stück gespielt wurde, unterscheiden sich die Setlists der drei Konzerte nur marginal.

2008 standen mit „The Wanderer“ und „Don’t waste my Time” nur zwei Stücke auf dem Programm, die nicht auch bei einem der beiden anderen Archiv-Konzerte gespielt wurden. Immerhin 13 Stücke wurden bei allen drei Konzerten gespielt. Wir haben somit erneut ein massiv in den 70ern verwurzeltes Programm. Lediglich drei Stücke stammen aus der Zeit nach 2000. Aus den 80ern sind vier Stücke dabei; plus drei Songs im „Proposing Medley“, identisch mit der 2010er Version ist. Den meisten Fans wird das gefallen.

Die erste CD liefert einen Klassiker nach dem anderen. Der Hard Rock ist mal bluesig eingefärbt. Im Medley gibt es auch mal eine Mundharmonika oder ZZ Top-Feeling. Lediglich das damals hoch aktuelle „Beginning of the End“ vom 2007er Album In Search of the Fourth Chord wird banal poppig.

So setzt dann auch die zweite CD ein, die man besten gleich mit dem vierten Track starten sollte. Nach dem übertrieben schnulzigen „Living on an Island” folgt das wieder extrem poppige Bolland & Bolland-Cover „In the Army now“ und ein verzichtbares Drum-Solo. Danach beenden Staus Quo den regulären Auftritt furios – mit zwei ihrer typischten Titel und dem Pop-Rock-Highlight „Whatever you want“.

Warum die Zugabe mit dem blassen „Burning Bridges“ eröffnet wird, ist ein Rätsel. „Rockin' all over the World” ist ein Klassiker an der Schnittstelle zwischen der 70er Boogie-Rock-Band und der Spät-70er Rock-Pop-Band. Die Band verabschiedet sich typisch mit einem Rock’n’Roll-Klassiker-Doppel.

Auch das dritte Archiv-Konzert ist ein fantastisches Party-Album. Für sich gesehen muss es die gleichen Punkte erhalten, wie seine beiden Vorgänger. Im Blick auf die Veröffentlichungsreihe kann man das etwas anders sehen, da die Official Archiv Series doch sehr von Wiederholungen und Doubletten geprägt ist. Man wünscht sich für die Folge 4 den Griff in ein anderes Jahrzehnt.

Eventuell hätte Official Archive Series, Vol. 3: Westonbirt Arboretum 2008 als DVD punkten können. Ich weiß nicht, wie die Bühnensituation dort aussieht. Aber das Konzert fand in einem in der viktorianischen Zeit begründeten Landschaftspark statt.

Norbert von Fransecky