Reviews

Desolat

Ückendorfication

Info Musikrichtung: Garage, Grunge, Punk-Fusion VÖ: 28.06.2024 (Dackelton Records) Gesamtspielzeit: 27:34 Internet: https://desolat.band/ https://bite-it-promotion.de/ https://shop.dackelton.de/

Die Band DESOLAT berichtet über sich selbst wie folgt: "Eine fünfköpfige Band mit Wurzeln in Gelsenkirchen, hat sich seit ihrer Gründung 2017 einen festen Platz im Indie-Underground erobert. Ihr Sound ist eine explosive Mischung aus Garage, Grunge und Punk, die das Lebensgefühl der Generation X einfängt und frisch und unverfälscht in die Ära der Gen Z überträgt."

Nun ist es soweit, und nach einer EP und Singles steht nun endlich der erste Longplayer ins Haus: Ückendorfication. Wie die Band hinsichtlich des Inhalts ihrer Songs weiter ausführt, werden in ihrer Musik "das alltägliche, fast banale Leben in einer von toxischer Subjektivität und endloser Selbstreflexion und -optimierung geprägten Informationsgesellschaft - voller Zweifel, Widersprüche und Illusionen" verarbeitet.

Garage, Grunge und Punk, das deutet auf eine kompromisslose Mischung hin. Track 1 - der Wecker klingelt für etwa neun Sekunden und schon brettert es wirklich satt ab. Frontsänger Markus verkündet seine Botschaft mit schreiendem Gesang, und nach 1:18 ist es auch schon wieder vorbei. Sogenannte "Skits" verbinden gelegentlich die zehn eigentlichen Songs, insofern ist der Titelsong dann auch der vierte der unten aufgeführten Tracklist."Diese Stadt braucht Rudolf Rempel" heißt es im Text. Wer ist dieser Mann, dem dann auch die gesamte Platte gewidmet ist? [ückendorfication ist rudolf arnold rempel (*1859 † 1983 in gelsenkirchen) gewidmet] Anm.: Rudolf Arnold Rempel war ein deutscher Chemiker und Erfinder.

Nach dem wilden Auftakt bleibt es zunächst etwas ruhiger und weniger hart, erst "nie genug" nimmt wieder mehr Fahrt auf. Und so geben sich verschiedene stilistische Ausprägungen die Hand, gesanglich auch entsprechend jeweils anders vorgetragen. Die Band spielt dazu druckvoll und trocken auf den Punkt, sehr mitreissend! Im Booklet kann man nachlesen, worum es thematisch im Einzelnen geht, in der Regel stets Bezüge zum täglichen Einerlei, zu Allem, was uns wahrscheinlich Alle in der einen oder anderen Form umgibt, dabei auf "in a van" ausschließlich in englischer Sprache. So mag Jede/r selbst entscheiden, wie man sich angesprochen fühlt, jedenfalls unterstützt die Musik die Textaussagen passend.

Wolfgang Giese