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Jonathan Salvi Arugula Sextet

Arugula

Info Musikrichtung: Modern Jazz VÖ: 24.05.2024 (Challenge) Gesamtspielzeit: 35:19 Internet: https://www.jonathansalvi.com/ https://www.martinaweinmar.de/ https://www.challengerecords.com/catalogue/7/ https://www.jazzthing.de/

"Jazz Thing Next Generation, Vol. 103" wird in Zusammenhang mit dem Jonathan Salvi Arugula Sextet vorgestellt. Namensgeber Salvi ist Vibrafonist, geboren 1993 in der Schweiz, seit dem fünfzehnten Lebensjahr mit Perkussionsinstrumenten beschäftigt, so spielt er auch Marimba und Schlagzeug, konzentriert sich jedoch für die aktuelle Platte Arugula auf das Vibrafon.

Wenngleich, so man nachlesen kann, er à la Gary Burton mit vier Schlegeln spielt, sei ihm Burton zu brav, und sein etwas "wilderes" Vorbild ist Bobby Hutcherson. Nun, der war letztlich auch experimentierfreudiger. Ich erinnere mich hier an Alben wie "Patterns" oder ganz besonders an "Head On". Ja, die Musik auf Arugula ist aber dann jedoch weniger in jene Richtung orientiert, sondern klingt für mich eher von europäischem Jazz inspiriert, und hat Etliches aus dem Bereich Fusion einbezogen, wie sich durch den Gitarristen Emilio Vidal besonders charakterisiert.

Rhythmische Vielschichtigkeit bestimmt die meisten der sieben Songs, im übrigen allesamt Eigenkompositionen. Darüber hinaus gibt es neben eher strukturierten Passagen auch einige frei schwebende und fließende Improvisationsphasen, die insofern eine gewisse Reibung erzeugen und für Abwechslung sorgen. Dabei hat jeder der sechs Musiker seinen eigenen Stellenwert und gestaltet wesentlich mit. Dem Titel entsprechend zeigt sich das von mir soeben "fließende" im Song "Floating River" sehr eindrucksvoll, im Rahmen der sieben Songs nimmt das für mich einen hohen Rang ein.

Im Gegensatz dazu steht das klar strukturierte und mit dezent bluesigem Anstrich versehene und recht coole "Blues at the Parcs", stärker am Hard Bop orientiert und somit eine weitere Zutat in dieser an Würze nicht armen Jazz-Melange ist.

Wolfgang Giese