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Macsat

Turn it up (Clear Vinyl)

Info Musikrichtung: Reggae / Ska VÖ: 08.09.2023 (Ring of Fire / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 43:01 Internet: http://www.macsat.de

Turn it up hat nun schon fast ein Jahr auf dem Buckel. Es ist das dritte Album, das Macsat in ihrer knapp 10jährigen Karriere, neben einigen Singles und Samplerbeiträgen, veröffentlicht haben.

Die wohl aus Münster stammende Truppe mischt Reggae und Ska mit einer deutlichen Prise Punk und Rock. Dabei schlagen englische und deutsche Texte fast im Verhältnis 1:1 zu Buche.

Die Vielfältigkeit der Band spiegelt sich in den Gästen wider. Neben Reggae-Legende Lee „Scratch“ Perry sind Mitglieder der Deutsch-Punker Dritte Wahl, der Ska-Veteranen The Slackers, der Pop-Punker Donuts, der Polit-Punker Slime, der Ska-Punker Jaya the Cat und einiger anderer Bands mit dabei – vor allem als Gastsänger.

Für eine klassische Reggae-/Ska- und auch Ska-Punk-Band sind bei Macsat eindeutig zu viel fette Gitarren am Start, wenn auch nicht immer. Das mit einem etwas spießigen Text versehene „Meine dunkle Seite“ dürfte zur Not auch bei einer Schlager-Party nicht stören.

Aber dann gibt es fast reinen Reggae, z.B. das von Lee Perry gesungene „Palmanova calling“, die recht simple Reggae-Liebes-Ballade „It’s like Heaven“ oder das ruhige mit fast dubbigem Hall versehene „Nirgendwohin“.

„Do it again“ ist fast purer Punk. „S.O.S.” ist Punk mit sehr fetten Rock-Gitarren, die von einem frühen Uriah Heep-Album stammen könnten. Der Verweigerungs-Song „Nein Nein Nein“ ist Power Ska per excellence. „Turn it up“ ist das Reggae-Pendant dazu – mit massiv rockigem Beginn und Gang-Shouts.

In der Mitte der zweiten LP-Seite stehen zwei Ska-Highlights; zum einen „Young at Heart“ mit einer fetten Orgel; zum anderen „Alles halb so wild“, ein toller Ska-Pop, der sowohl vom Text, wie von der Musik her an den Geier Sturzflug-Hit „Besuchen Sie Europa solange es noch steht“ erinnert. Ska-stark schließt das Album mit dem Party-Ska „Heut Nacht“, bei dem die Gitarren wieder braten dürfen.

Die äußere Form wertet auf. Von Innen nach Außen: Das Vinyl kommt farblos klar. Es steckt in einem ungefütterten rauen Innencover, das auf der einen Seite mit den Lyrics bedruckt ist; auf der anderen Seite ein Bandfoto zeigt. Das Ganze steckt in einem Gatefold-Cover, das auf der Rückseite ein weiteres Bandfoto und die Tracklist enthält. Die innere Doppelseite liefert vor dem Hintergrund des Fotos eines tauchenden Elefanten die Credits, eine Dankesliste, sowie die Aufzählung der Gastmusiker.

Das Artwork, das eher an eine Hard Rock Band denken lässt, kommt erst in LP-Größe wirklich gut. Es gewinnt noch dadurch, dass es nicht auf Hochglanz gedruckt wurde, sondern auf rauer Pappe. So macht Vinyl richtig Sinn!

Norbert von Fransecky