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Laura Mailan

Rausch (EP)

Info Musikrichtung: Deutsch Pop-Rock VÖ: 06.06.2024 (Eigenlabel /self published) Gesamtspielzeit: 18:01 Internet: https://lauramailan.com/#intro https://bite-it-promotion.de/

Mit dieser EP, Rausch, stellt sich die Sängerin, Gitarristin und Körperkünstlerin Laura Milan aus Berlin vor. Auf ihrem Debüt bietet sie fünf Songs, mit denen sie, laut Pressetext, "Menschen dazu bringen will, wieder mehr miteinander zu leben, anstatt aneinander vorbei zu leben". So werden in den Texten Situationen des Alltags geschildert, im Releasetext wird hierzu auch ausführlich Stellung genommen.

Der erste Song, "Silbertabletten" handelt demnach von der Macht des Unterbewusstseins, beim "Rausch" geht es um Wachstumsschmerzen, um Abschiede und Neuanfänge, der Song "Perlen" gibt Einblick in eine Lebensrealität voller Zukunftsängste und falscher Versprechen, "Indigo" ist ein Song über die Magie des Lebens in tiefer Verbundenheit zur Natur, und bei "Alien" geht es um ein Punkansage an die Berliner Behörden, ein freche und aufmüpfige Antwort auf die vielen unsinnigen Forderungen bürokratischer Instanzen.

Nun, das klingt durchaus tiefschürfend, hinterfragend, philosophisch, wer sich individuell angesprochen fühlt, kann hier mitreden. Doch wie ist das Alles musikalisch verpackt, zumal das eigentlich das Erste ist, dass anspricht, bevor man sich der Texte widmet. Die fünf Songs sind recht unterschiedlich aufgebaut.

Der Sound von Keyboards bestimmt die einleitende Ballade "Silbertabletten", offensichtlich programmierte Drums (?) wirken zur warmen Stimmung ein wenig kühl, vom Pianospiel geleitet ist auch "Rausch" sehr ruhig, sehr einfühlsam und emotional geprägt, und die "Perlen" perlen als dritte Ballade in Folge, hier mit akustischer Gitarre gespielt und einem sanften Rhythmus unterlegt. "Indigo" steuert ganz groovend in Richtung Reggae, E-Gitarre, Synthies, die Mischung ist gut gelungen, und die für "Alien" angekündigte "Punkansage" ist nicht unbedingt kompromisslos punkig, Basis ist eher kraftvoller Rocksound mit einem Hauch von Punk. Im Gegensatz zu den vorherigen Songs verändert die Protagonistin hier ihren Gesang, verwendet frechen Sprechgesang im Wechsel und so ist das der Aussenseiter der EP.

Grundsätzlich wirkt der Gesang in Verbindung mit der Instrumentierung und der inhaltlichen Absicht der jeweiligen Songs gut angepasst und steht im Wechsel von sanft bis frech. Und somit stellt die Protagonistin fünf Songs voller Abwechslung vor, die Lust darauf machen, mehr in Form einer Langspielplatte zu hören, denn Laura hat sicher noch viel zu sagen....Als am besten verpackt halte ich übrigens den Song "Perlen", diese Richtung passt meines Erachtens sehr gut zur Künstlerin...

Wolfgang Giese