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Flaming Bess

Wrinkle of Time

Info Musikrichtung: Art-Rock VÖ: 2023 (Arkana Multimedia) Gesamtspielzeit: 79:17 Internet: http://www.flaming-bess.de

Dass nicht überall Flaming Bess drin ist, wo Flaming Bess drauf steht, hat die Band schon mehrfach bewiesen. Und das setzt sich auf Wrinkle of Time fort. Nach dem leicht groovenden „Shadows of Dawn“, der wenig mit den alten Flaming Bess zu tun hat, kommt zwar einer der beiden Erzähltracks, die für die Band typisch sind. Aber beide fallen durch ihr überzogenes Pathos gegenüber den alten Alben deutlich ab.

Der Titelsong, ein proggiger Longtrack, hat dann durchaus seine Momente, aber kein Stück der Magie, die Flaming Bess in ihren frühen Jahren zu einer der stärksten Kraut-Prog-Bands gemacht hatte.
Das sehr ruhige „On the Edge” liefert am Ende mit dezent floydigen Gitarren einige der stärksten Momente des Albums.

Insgesamt bleibt Wrinkle of Tme aber eine wenig spannende Sache. Da können auch drei Stücke, die eigene Akzente setzen, kaum etwas dran ändern - das etwas lebendigere „Time flies“, „Dreamfall“, bei dem die Stimme von Aurora Ferrer über ruhiger Musik erklingt, und „Wind of Hope“ mit seinen Streicherakzenten.

PS: Die Track-Angaben bei den Gastmusikern sind mit Vorsicht zu genießen. Aurora Ferrer singt definitiv bei Track 8 (und nicht bei 7); Kevin Symmonds ist wohl eher auf Track 9 (als 10) zu hören.

Die CD kommt im Digi-Pack mit opulentem Booklet, das die Texte enthält, ausführliche Kommentare und Erinnerungen aller vier Musiker, sowie einen ausführlichen Rückblick auf die bisherigen Veröffentlichungen der Band. Die starke Neuinterpretation des Debüts Tanz der Götter, die 2002 von dem nach dem Debüt ausgestiegenen Peter Wahle unter dem Namen Peter Wahle's Amigo News veröffentlicht wurde, wird allerdings mit keinem Wort erwähnt. Schade!

Norbert von Fransecky