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Lionheart

The Grace Of A Dragonfly

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 23.02.2024 (Metalville / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 52:24 Internet: http://www.lionheartrock.com

In einigen Kritiken war zu lesen, es sei komisch, irritierend oder gar verstörend, zu Texten über den Zweiten Weltkrieg positive, aufbauende Musik zu machen. Das passe einfach nicht zu AOR, Melodic Rock oder Hard Rock, in dem Keyboards verwendet werden. Ich finde, das geht im Gegenteil sehr gut zusammen! Erst recht, weil Sänger Lee Small über das nötige Fachwissen verfügt, um historisch fundierte Lyrics mit Substanz zu Papier zu bringen, diese dann mit Überzeugung und Feingefühl zu singen und dabei den auch die erforderliche Tiefe besitzen. Das beweist Small gleich beim Einstieg „Declaration“, dessen an Magnum erinnernder Pomp weder aufgesetzt noch übertrieben wirkt. Und erst das berührende „Just A Man“! Wahrlich ein Sieg für die menschliche Rasse, ein Sieg der Menschlichkeit! Die Fünf sind allesamt glänzende Musiker, aber noch bessere Songwriter, denen es gelingt, selbst eine pfeilschnelle Nummer wie „The Longest Night“ geradezu unverschämt eingängig zu gestalten, ohne sie dabei zu verwässern. Die Melodien sind allesamt grandios; auch und gerade die, die eher im Hintergrund gespielt werden, tragen zum hohen Ohrwurmfaktor bei. Da fällt es schwer, einen Favoriten zu wählen, aber ich nenne mal „This Is A Woman´s War“. Wenn dann wie in „The Eagle´s Nest“ noch Chöre à la Uriah Heep als Sahnehäubchen obendrauf kommen, fühlt man sich trotz des ernsten Themas wie im Himmel!

Ein musikalischer Mix aus Praying Mantis, Magnum und Heep plus ausgeprägter eigener Note mit gehaltvollen Texten, die zum Nachdenken anregen, das Ganze eingebettet in einen kraftvollen und dennoch angenehm zurückhaltenden Sound: Mehr geht nicht!

Das Fazit kann nur lauten: The Grace Of A Dragonfly ist das beste Album, das Lionheart bis jetzt kreiert haben!

Michael Schübeler