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Hans Lüdemann & Reiner Winterschladen

Porgy's Dream

Info Musikrichtung: Chamber Jazz VÖ: 24.05.2024 (Challenge) Gesamtspielzeit: 51:15 Internet: https://www.hansluedemann.de/ https://www.challengerecords.com/home https://www.martinaweinmar.de/

Der deutsche Jazzpianist Hans Lüdemann, 1961 in Hamburg geboren, hatte auf seiner Platte Desert Pulse 2017 bereits den 1956 in Bergisch Gladbach geborenen Jazztrompeter Reiner Winterschladen zu Gast.

Nun haben die Beiden ein gemeinsames Album als Duo eingespielt, Porgy's Dream. Grundstein hierfür ist die Jazz-Oper von George Gershwin, "Porgy And Bess". Vielen Jazzfreunden dürfte sicher die Bearbeitung von Miles Davis bekannt sein, 1958 für den Trompeter von Gil Evans sehr üppig arrangiert. Einige Songs davon finden wir nun auf dieser Platte wieder, mit zusätzlichen Arrangements beider Musiker versehen. Drei Songs (#4, 8, 9) stammen jedoch von beiden Protagonisten selbst.

Andere Originale scheinen entsprechend umgearbeitet bzw ergänzt worden zu sein. Denn eigentlich hatte ich zunächst im Reigen der Songs den ganz großen Hit "Summertime" vermisst. Doch da taucht er auf, und zwar im ersten, hinsichtlich des Titels naheliegenden, Song, "Indian Summer". Nach einer bald erkannten Melodie nimmt Winterschladen diese auf für sein Solo, dem dann das von Lüdemann folgt. Ja, das ist ein wirklich herzerwärmender und emotional geprägter Einstieg!

Und so schreiten die Songs in unterschiedlichen Stimmungen weiter, mitunter enger am Original, mitunter freier in der Interpretation, mal ein wenig fröhlich, dann wieder nachdenklich oder ganz verträumt, aber stets voller umgesetzter Emotionen, wie man sie aus dem Original kennt. Auf jeden Fall spürt man das Herzblut, das die Beiden in das Projekt gesteckt haben, Und die eigenen, eingeflochtenen, Songs, fügen sich zwar dicht ein in das Gesamtbild, lassen jedoch eindeutig, spür- und hörbar, viel Raum für eigene Ideen. Allen Songs gemein ist jedoch diese sehr beschauliche und angenehm ruhige Grundstimmung, das lädt zum absoluten Entspannen ein, das streichelt die Seele. Und dabei ist es gelungen, eine Verknüpfung der Genres, nämlich von Gershwin's Welt hin zum Jazz, mit Leichtigkeit herzustellen.

Wolfgang Giese