Reviews
Better
Info
Musikrichtung:
Avantgarde-Jazz
VÖ: 29.04.2024 (April Records) Gesamtspielzeit: 41:46 Internet: http://www.tomdabrowski.com/ https://aprilrecords.bandcamp.com/merch https://arlettehovinga.com/ |
Den polnischen Jazztrompeter Tomasz Dąbrowski und seine Band The Individual Beings hatte ich bereits 2022 vorgestellt.
Mit jener Veröffentlichung wollte er die Kunst des polnischen Trompeter-Kollegen Tomasz Stanko feiern, und das gelang ihm mit seinem von freiem Jazz, von Avantgarde und osteuropäischer Folklore geprägten Stil einwandfrei.
Und nun folgt das mit der gleichen Besetzung eingespielte Nachfolgealbum Better. Nun, ob es nun wirklich "better" geworden ist? Auf jeden Fall ist auch hier der Eröffnungssong recht ähnlich im Ausdruck wie auf dem Vorgängeralbum. So atmet "F Jak Samolot" auch einige Züge des einen oder anderen Albums von ECM Records. Doch erwähnte ich seinerzeit ein gewisses "Anschleichen" elektronischer Sounds, so wird hier nicht mehr angeschlichen, sondern sofort integriert. Tarwid verbreitet mit seinem Synthie elektronische Klangschwaden und dazu rumpeln gelegentlich Passagen mit elektronischen Drums. Darüber schweben Trompete und Saxofone im Satz einvernehmlich dahin und erzeugen einen melodischen Klangteppich. Ja, und hierzu bin ich assoziativ wieder bei ECM Records gelandet und speziell beim dort seinerzeit auch ansässigen finnischen Musiker Edward Vesala, der mir angesichts der Stimmung spontan einfällt. Hierzu würde nun zur Abrundung des Sounds noch gut ein E-Gitarrist passen.
Ja, und in recht avantgardistischem Umfeld des Jazz treiben die übrigen Songs mit offener Ausrichtung dahin, offen dergestalt, dass sich eine ständige Entwicklung reichlich Spielraum ergeben hat, Spielraum, der sehr gestaltend und kreativ genutzt wird. So kann man rasch etwas wie kreative Entwicklung feststellen, vielleicht, weil der Vorgänger ja auch eine vielleicht eher gebundene Wirkung innehatte aufgrund der beabsichtigten Würdigung. So scheint es mit Better so, dass es nicht unbedingt besser wurde, sondern anders, freier, nicht themengebunden, hier klingt es oft wie eine Entfaltung innerhalb einer Live-Performance. Auch scheint man die Dichte eines über die Jahre gewachsenen Kollektiov-Sounds der Band zu spüren. Lediglich zwei Songs, "Unicorns" und "Slide" sind es, die aufgrund ihrer Kürze eher wie kurze Skizzen und Zwischenspiele erklingen.
Trackliste
2 Bataty (7:19)
3 Unicorns (2:05)
4 Slide (1:28)
5 Upright (4:10)
6 Bonzer (5:34)
7 Lush (6:18)
8 Skinny Griffin (4:08)
9 Hale & Heary (4:27)
Besetzung
Fredrik Lundin (tenor saxophone)
Irek Wojtczak (tenor and soprano saxophone plus electronics)
Grzegorz Tarwid (Grand piano and synthesizer)
Max Mucha (double bass)
Knut Finsrud (electric and acoustic drums)
Jan Emil Młynarski (electric and acoustic drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |