Reviews
Little Deep Miss Strange
Info
Musikrichtung:
Jazz, Crossover, Ambient
VÖ: 29.05.2024 (Floating World Records [FW057]) Gesamtspielzeit: 57:32 Internet: https://honey-bizarre.com |
Gilda Razani und Hanzō Wanning, die Köpfe hinter Honey Bizarre, sind bei Musikansich keine Unbekannten. Schon unter dem Bandnamen Sub.vision (u.a. Nashira, 2012) und vor allem About Aphrodite (u.a. Future Memories, 2020 und Membran Music - Polaris, 2018) durfte ich ihre Musik rezensieren. Mit Little Deep Miss Strange gibt es nun also eine neue Veröffentlichung der Beiden, allerdings unter neuem Bandnamen. Weshalb man sich umbenannt hat, weiß ich nicht, denn musikalisch ist das Projekt eigentlich eine – mehr als gelungene – Fortsetzung der About Aphrodite-Alben.
Honey Bizarre begeben sich auf eine Reise in eine Art Traumwelt, die sie mit ungewöhnlichen Instrumenten gestalten und improvisieren. Hanzō Wanning ist ein grandioser Pianist, der aber auch viel mit elektronischen Klängen arbeitet. Gilda Razani gehört zu den wenigen Theremin-Spielerinnen, die weltweit mit diesem Instrument auf der Bühne steht. Sie spielt aber auch von der Firma Soma ‚The Pipe‘, einen elektronischen Blaswandler, mit dem man neben unterschiedlichen Sounds auch mit Stimme und Atem unterschiedliche Klänge erzeugen kann. Wer von der Instrumentierung her denkt, dass die Musik etwas künstlich wirken könnte, der wird beim Hören einen Besseren belehrt. Den Beiden gelingt es wunderbar, über viel Groove und eleganten Klavier- und Synthesizerklöngen feinste Melodien zu weben. Die Musik wirkt dabei eigentlich weniger elektronisch, als sie in Wirklichkeit ist. Gilda Razani spielt das Theremin zwar auch im ‚klassischen‘ Sinn, aber oft denkt man dabei eher an elektrische Gitarrenklänge, die man von diesem Instrument so nicht erwarten würde. Dabei ist sie unglaublich virtuos an diesem Instrument. Oft kennt man das Theremin nur als Klanguntermalung, doch unter den Händen von Gilda Razani wird das Instrument aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Sie zeigt, dass in dem Instrument viel mehr steckt und das mit einer Selbstverständlichkeit, die faszinierend ist.
Bei zwei Titeln (“Lost Ark Flower Salad“ und “Laylas Life“) ist auch wieder Schlagzeuger Jaime Moraga Vasquez mit an Bord, der auch schon beim letzten About Aphrodite- Album mit von der Partie war. Eine perfekte Ergänzung. Little Deep Miss Strange ist ein großartiges Album, welchem viele Hörer zu wünschen sind. Auch unter neuem Bandnamen Honey Bizarre können Gilda Razani und Hanzō Wanning mehr als überzeugen. Von vorne bis hintern exzellent und damit sehr empfehlenswert!
Anspieltipp: “Laylas Life“
Trackliste
1 | LaGrange Game | 9:21 |
2 | Little Deep Miss Strange | 6:36 |
3 | Lost Ark Flower Salad | 9:31 |
4 | Lonely Ant | 4:30 |
5 | Laylas Life | 12:10 |
6 | La Superba | 6:48 |
7 | Low High Fish | 5:18 |
8 | Lotus Psychodelic | 3:18 |
Besetzung
Hanzō Wanning: Piano, Synthesizer, Live Electronics
Featuring:
Jaime Moraga Vasquez: additional (#3 & #5)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |