····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Pixies

Sell out (DVD)


Info

Musikrichtung: Alternative

VÖ: 30.09.2005

(Rhino / Warner)

Gesamtspielzeit: 142:00

Drei Fragen wirft diese DVD beim Durchhören auf.

Die erste ist einfach zu beantworten. Warum so viele Menschen vor der Bühne stehen, auf der die Pixies spielen, lässt sich durch die Tatsache, dass das Konzert im Rahmen Eurockéennes-Festivals statt fand, zumindest ansatzweise erklären.

Zu verstehen, warum diese Menschen vor Begeisterung verrückt spielen, ist schon schwerer. Aber wir wissen ja alle, was für merkwürdige, Realitätsverzerrende Drogen auf solchen Festivals konsumiert werden.

Kommen wir zur letzten, der wirklich schwierigen, Sherlock Holmesche Kombinationsgabe erfordernden Frage. Man(n!) versteht ja nur zu gut, warum manche Bands Sängerinnen beschäftigen, die mit Mühe und Not zwei, drei Noten pro Titel richtig treffen. Derart imaginäre Gründe dürften aber bei den Pixies keine Rolle gespielt haben. Sie erklären die Anwesenheit der molligen singenden Bassistin, die ihren reichlich vorhandenen Babyspeck unter einem Trainingsanzug Marke DDR-Olympia-Team für Offizielle verbirgt, nun wahrlich nicht. Kim Deal piepst und quiekst und jammert - das selbst der Zentralrat resigniert geurteilt hätte: Das ist nicht Weltniveau. Das reicht nicht mal für’s Sommerfest im FDGB-Heim in Zwickau.

Der Grund für die Anwesenheit von Kim dürfte direkt neben ihr stehen. Offensichtlich ist der außer Dienst gestellte Hausmeister des eben genannten FDGB-Heims überraschend mit auf die Bühne gerufen worden. Er hatte nicht einmal Zeit das Oberhemd, das die mächtige Bierplautze verbirgt, in die Hose zu stecken. In seiner Jugend hat er wohl mal bei einer Ur-Formation der Puhdys gespielt und er hat beim jahrelangen Wasserrohr-Richten auch nicht alles verlernt. Daher gelingt es ihm neben dieser(!) Frontfrau eine relativ gute Figur zu machen. Und jetzt wissen wir, warum diese Bassistin bei den Pixies spielt. Denn der Hausmeister nennt sich Frank Black und ist der Chef der Band.

Empfehlenswert ist die DVD vor allem für drei Personengruppen:
1) In die Jahre gekommenen Punk-Rockern, denen der Arzt jede Aufregung und Aggression verboten hat.
2) Freunden von schrammeligem, alternativem Gitarrenrock, die jeden Anflug von Melodie und Atmosphäre hassen.
3) Tobi Meier, der zur Konfirmation im letzten Jahr eine Gitarre geschenkt bekommen hat, drei Wochen fleißig geübt hat und endlich mal eine Band sehen will, bei der er das Gefühl hat: Das kann ich auch.

Noch Fragen Watson?
Nein, wieso Frank Black noch keine Verleumdungsklage gegen den Hausmeister, der seinen Namen benutzt, erhoben hat, weiß auch ich nicht.

Gegenanzeige:
Wer sich selber ein Bild der DVD machen will, dem empfehle ich “Here comes your Man“ und das den regulären Set beschließende “Vamos“, die beiden Stücke, bei denen es dem Rock’n’Roll stellenweise gelingt, sich dem Erstickungstod zu erwehren.

Zusätzlich zu den 28 regulären Tracks gibt es noch 15 Bonus-Tracks, die sich knapp zur Hälfte überschneiden. Die sind aus anderen Konzerten der 04er Reunion-Tour der Pixies zusammengestellt und erheblich besser als das Hauptprogramm. Man konnte sich da wohl die jeweiligen Höhepunkte eines jeden Konzertes herauspicken. Der letzte Song ist in einer Multiangel-Version mit sechs Positionen vertreten.
Das Bonusmaterial ist mit oder ohne dazwischen geschnittenes Interviewmaterial zu sehen - und für mich im Zweifelsfall eine eindeutig bessere Wahl als der Festivalmitschnitt.



Norbert von Fransecky

Trackliste

Live at Eurckéennes Festival, Belfort (Frankreich)
1 Bone Machine (Intro)
2 Wave of Mutilation (UK Surf)
3 In Heaven
4 Something against you
5 River Euphrates
6 U-Mass
7 Bone Machine
8 Cactus
9 Ed is dead
10 I bleed
11 Monkey gone to Heaven
12 Hey
13 Levitate me
14 Subbacultcha
15 Dead
16 Gouge away
17 Veluria
18 Mr. Grieves
19 Crackcity Jones
20 Broken Face
21 Isla de Incanta
22Tame
23 Here comes your Man
24 The Holiday Song
25 Where is my Mind?
26 Vamos
27 Wave om Mutilation
28 Gigantic

Bonus Tracks
1 Caribou
2 Here comes your Man
3 Debaser
4 Gigantic
5 U-Mass
6 Crackcity Jones
7 Nimrod’s Son/ The Holiday Song
8 Subbacultcha
9 Vamos
10 No. 13 Baby
11 Planet of Sound
12 Is she weird
13 Into the White
14 Where is my Mind?
15 Monkey gone to Heaven

Besetzung

Frank Black (Git, Voc)
Kim Deal (B, Voc)
Joey Santiago (Git)
David Lovering (Dr)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger