Reviews
Live '88
Info
Musikrichtung:
Kraut-Rock / Art-Rock
VÖ: 15.03.2024 (1988) (Sireena / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 39:05 |
Heute ist offenbar Hannover-Tag. Gestern war ich seit Ewigkeiten mal wieder auf dem hannöverschen Flohmarkt und während ich diese Review schreibe, wechselt der CD-Player gerade zu Eloys Ra, ebenfalls aus Hannover, ebenfalls aus dem Jahr 1988.
Ein Original-Exemplar von Live ‘88 dürften nur wenige Menschen in ihrem Besitz haben. 1988 wurden nur 300 Exemplare davon gepresst. Und auch die CD, die vor mir liegt, dürfte nicht leicht zu ergattern sein. Denn die Presse-Info, die mich zusammen mit der CD erreicht hat, spricht im Blick auf die jetzige Veröffentlichung, die letztlich eine Erstveröffentlichung ist, nur von einer Vinyl- und einer Digital-Veröffentlichung. Wenn dem tatsächlich so ist, haben Sireena für die Promotion richtig geklotzt. Die CD kommt zwar ohne Liner-Notes, aber im schicken dreiteilig aufklappbaren Cover.
Das entspricht dem Geklotze bei dem Konzert, das 1988 im hannöverschen Capitol aufgezeichnet wurde. Denn das damalige Quartett hatte sich personell massiv verstärkt, u.a. mit den Ex-Mitgliedern Charly Maucher und Dete Kuhlmann, sowie dem Gitarristen des Panikorchesters Thomas Kretschmar.
Der Sound des Ganzen passt dann eher zu einer 300er Privatpressung. Es ist ordentlicher Bootleg-Sound, an den man sich gewöhnen muss, aber auch kann. Selbiges gilt für die Fotos, mit denen meine CD ausgestattet ist - eher Hobby-Qualität. Das dürfte bei dem Vinyl noch derber kommen, falls es dasselbe Artwork hat.
Das Programm wiederum passt zu der Besetzung mit den Ex-Mitgliedern. Mit einer Ausnahme stammen alle Stücke von den ersten vier Studio-Alben und mit „The Rver“ von dem legendären 76er Live-Album Live at Home, dem Live ‘88 natürlich nicht das Wasser reichen kann, an dessen Atmosphäre es insbesondere mit Klassikern wie „Hangman“ oder „Out in the Rain“ aber gut anknüpfen kann.
Der zeitliche Ausreißer „Beautiful Lady“ ist ein sehr liedhaftes Stück Melodic Rock, das stilistisch deutlich aus dem Rahmen fällt. Es stammt vom damals noch aktuellen gleichnamigen Album, das auch das letzte unter dem Namen Jane bleiben sollte. Danach ging es mit teilweise parallel bestehenden Formationen unter den Namen Peter Panka’s Jane, Werner Nadolny’s Jane, Klaus Hess‘ Mother Jane oder Lady Jane weiter.
Wer auf die frühen Tage von Jane steht, was für die meisten Jane-Fans gelten dürfte, und keine audiophiler Sound-Nerd ist, bekommt hier ein wunderbares Stück Nostalgie serviert – im doppelten Sinne, wenn es denn wirklich nur die Vinyl-Version geben sollte.
Trackliste
2 Medley (6:05)
2.1 Try to find
2.2 Wind
2.3 River
3 Energy (Drum-Solo)( 1:23)
4 I need you (3:25)
5 Out in the Rain (4:54)
6 Beautiful Lady (5:42)
7 Hangman (10:31)
8 So so long (3:33)
Besetzung
Werner Nadolny (Keys)
Klaus Walz (Git)
Stephanie Shea (B, Voc)
Gäste:
Thomas Kretschmar (Git)
Charly Maucher (B <5,6>, Voc <7>)
Dete Kuhlmann (Perc, Voc)
Anca Graterol (Voc)
Martina Maschke (Voc)
Petra Steffens (Voc)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |