Reviews
Ghost Ranch
Info
Musikrichtung:
Americana
VÖ: 22.03.2024 (Fluff And Gravy) Gesamtspielzeit: 39:04 Internet: https://www.sonofthevelvetrat.com/ https://fluffandgravy.com/ https://www.hemifran.com/news/ |
2021 stellte ich von Son Of The Velvet Rat die Platte Solitary Company vor, nun legt der hinter diesem Projekt steckende österreichische Musiker Georg Altziebler ein neues Album vor, Ghost Ranch. Neben ihm ist an seiner Seite Heike Binder abgebildet.
Da man schon eine Weile in den USA lebt, so wurden auch die neuen elf Songs dort aufgenommen, und zwar bei Red Barn Recorders, Morongo Valley, Kalifornien. Entsprechend liest sich die Liste der Musiker, darunter auch ein solch bekannter wie Drummer Jay Bellerose. Und so klingt die Musik auch regelrecht "amerikanisch" und passt darüber hinaus dann auch in den großen Topf des Genres Americana, sich speisend aus Einflüssen von Folk, Singer/Songwriter, Garage Rock und weiteren.
Schwer reißend und schleppend, recht düster, und vielleicht ein wenig staubtrocken wie in der Wüste Joshua Tree. Ja, und so "schleppt" sich die Musik voran, ab dem zweiten Song auch noch unterstützt vom Avantgarde-Gitarristen Marc Ribot, der mich gelegentlich auch an den Kollegen Bill Frisell erinnert. Faszinierend ist diese "Langsamkeit", diese unendlich scheinende Entspanntheit der Musik, die nur selten etwas mehr Fahrt aufnimmt.
Über Allem wirkt die raue Stimme von Altziebler, ebenfalls sehr entspannt und voller Emotionen, gelegentlich unterstützt von Gattin Heike Binder und diversen Background-Vocals. Ja, hier fliegen erneut gewisse Assoziationen durch den Raum, vielleicht Townes van Zandt oder Butch Hancock und Terry Allen, aber auch an Lou Reed muss ich mitunter denken. Bei "Rosary" kommt mir dann Einiges in den Sinn, das ich von Ry Cooder vernommen habe.
Ganz spartanisch erscheint dann "Golden Gate", nur von Heike Binder und Altziebler vorgetragen, aber diese spröde und entschleunigte Stimmung paßt eigentlich auf jeden Song. Ja, erneut ist es Son Of The Velvet Rat gelungen, ein richtig gutes Album einzuspielen, das irgendwie noch etwas von einem Amerika vergangener Zeiten wiederzugeben scheint, irgendwie gemütlich und sympathisch im Ausdruck.
Trackliste
2 Are the Angels Pretty?
3 Beautiful Day
4 Deeper Shade of Blue
5 The Golden Gate
6 Rosary
7 Southbound Plane
8 New Frontier
9 Kindness of the Moon
10 The Waterlily & the Dragonfly
11 Cicadas
Besetzung
Heike Binder (vocals, harmonium, theremin, omnichord, percussion)
Tony Patler ( B3 organ)
Jani Cowan (acoustic bass)
Jay Bellerose (drums)
Marc Ribot (electric guitar)
Jennifer Condos (electric bass)
Jolie Holland (vocals, whistling, violin, processed violin)
Gar Robertson (mandolin, piano, electric guitar, lap steel guitar)
Bob Furgo (violin)
Danny Frankel (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |