Reviews
Family Tree
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter/Indie Folk
VÖ: 22.03.2024 (La Ruche) Gesamtspielzeit: 44:27 Internet: https://www.joe-bel.fr/ https://mosaic-promotion.com/ https://www.laruchelelabel.com/label |
Joe Bel wurde in Frankreich geboren, als Kind spielte sie bereits Piano und soll sich für Musik von Paul McCartney, Otis Redding und für Klänge aus dem jüdisch/spanischen Umfeld interessiert haben. Der Folk-Rock Musiker Asaf Avidan soll sie dann als Support Act für seine Europatour eingeladen haben, letztlich begann ihre Bühnenkarriere etwa 2012, bis sie im Jahre 2015 eine erste EP veröffentlichte. Bald folgte das Debüt-Album "Dreams" und schon war sie zumindest in Frankreich ein großer Star.
Das neue Album Family Tree wurde bereits 2020 geplant, als die Protagonistin mit ihrem zweiten Kind schwanger war. Nach der Geburt wurden die elf Songs für das Album gemeinsam mit dem Ehemann, Julien Jussey, der auch hier als Musiker mitwirkt, in Lyon aufgenommen. Und wir können Joe Bel nicht allein in ihrer französischen Muttersprache hören, sondern man hört sie ebenfalls in Englisch sowie in Ladino, das ist die spanische Sprache ihres Großvaters. So fließen letztlich auch verschiedene kulturelle Einflüsse in die Musik ein, was zu einem recht bunten Reigen führt.
Letztlich wird durch die Instrumentierung relativ viel gleichgeschaltet im Sound. Zu Beginn des Albums ist das erst einmal anders. Erklingt "Your Own Hands", dann erklingt im Hintergrund ein wohlig auskleidender Chor, der Einsatz der Saz bringt nahöstliche Ansätze ein und wenn sich dann noch die Streicher einschmeicheln, dann ist das eigentlich ein Auftakt nach Maß.
Auch "The Secret", geführt von akustischer Gitarre und dazu der einfühlsame und im Einklang von samtiger und leicht kratziger Stimme geführte Gesang lassen auf durchgehende Musik dieser Art hoffen. Jedoch fällt mir hier und auch weiterhin leider oft das recht statistische und einfach zu wenig swingende Schlagzeug auf, das hätte man etwas filigraner gestalten können, und so sind es eigentlich auch die schlagzeuglosen Passagen, die auf "Talking" eine angenehme und verträumte Stimmung verbreiten.
Im Verlauf der elf Songs bemerke ich jedoch auch, dass es hier und da ein wenig am Zupacken und Griff bei der Ausführung fehlen, so kommt die Musik zwar meist recht sanft und dahingleitend, aber ich vermisse dazu das gewisse watteweiche "Schweben", für das grundsätzlich sicher die Voraussetzungen gegeben sind. Ein gutes Beispiel dafür ist für mich der Song "Morenika", das ganz zart und wärmend erklingt. Im Gegensatz dazu erscheint "Lose A Friend" in einigen Passagen wiederum recht dick aufgetragen.
Insgesamt betrachtet, legt die Protagonistin sicher ein Album mit Musik vor, das voller Harmonie steckt, doch die einzelnen Kompositionen klingen doch ebenso wie diese durchgehende Harmonie ebenfalls recht durchgehend ähnlich und ohne viel Überraschungen bei einigen speziellen Songs, mithin - recht nett und angenehm...
Trackliste
2 The Secret
3 Talking
4 The Trumpets
5 2 Weeks
6 Montreal
7 Ladimo
8 Morenika
9 Lose A Friend
10 Ailleurs
11 Ropes
Besetzung
Julien Jussey (piano, guitar, bass, drums)
Lucas Garnier (trumpet)
Clément Soto (saz)
Amy Winterbotham (backing vocals)
Réa Francis Niock (backing vocals)
Aurianne Philippe (violin)
Catalina Escoba Avaria (violin)
Julien Malait (violin)
Claire-Hélène Rignol (viola)
Marc-Antoine Bier (viola)
Themis Bandini (cello)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |