Reviews
Strange Allure
Info
Musikrichtung:
PostEuropeanMusic/Indie Pop Rock
VÖ: 29.02.2024 (S.T.I.Y.R) Gesamtspielzeit: 39:26 Internet: https://www.mikegranditsky.com/ https://www.hemifran.com/news/ |
Über Mike Granditsky ist nicht viel zu finden im Netz. Offensichtlich ist er der skandinavischen Musikszene zuzurechnen. Zu lesen ist jedenfalls, dass er der Halbbruder des schwedischen Schlagzeugers Christer Björklund ist.
So ist mir ebenfalls nicht bekannt, ob Strange Allure tatsächlich das dritte oder vierte Album des Protagonisten ist. Auch über die Besetzung ist grundsätzlich erst einmal nichts zu finden, lediglich, dass er das Album mit dem Multiinstrumentalisten David Lindh und einigen anderen Musikern eingespielt hat. Aber, und das ist verwunderlich, sind diese Daten auf der CD selbst zu finden!
Bereits nach den ersten drei Minuten des eröffnenden Songs "Thrills And Fears" überlege ich noch immer, wie ich diesen so besonders klingenden Sound überhaupt einordnen soll. Ist das Popmusik im Indie-Look? Pop Rock in Anlehnung vergangener Zeiten? Versuche ich zu assoziieren, dann lande ich gedanklich zunächst einmal bei Musik von Bands wie Roxy Music, David Bowie, The Stranglers und ähnlich gelagerten Acts der Siebziger/Achtziger.
Auf jeden Fall sind die Arrangements sehr üppig und aufwändig gestaltet, manchmal sind es Feinheiten, die auffallen, wie bei "Happiness Leaves No Traces" der schnippende Sound von Kastagnetten, bei "The Seesaw Game" der schwebende Sound eines Mellotrons(?), oder die im Hintergrund "sägende" Gitarre zur Begleitung der Trompete auf "Anything You Want".
Und so strömt die Musik durch ihre fetten Arrangements sehr wuchtig dahin, sehr emotional ausstrahlend. Gleichzeitig vernehme ich teilweise recht abstrakt gestaltete Passagen, die sich zu breiten Klanglandschaften ausbreiten. In diesem Zusammenhang konnte ich fündig werden zu einem für die Musik angewandten Oberbegriff, der da lautet: "PostEuropeanMusic". Dabei ist für mich ganz vorn auch ein wichtiger Einfluss zu spüren, und der stammt aus Großbritannien, allerdings ist es eigentlich die Stimme des Protagonisten, die mich ganz stark an Richard Butler, einst Sänger von The Psychedelic Furs, erinnert.
Also irgendwo dazwischen erklingt die Musik von Granditsky, absolut "altmodisch" in diesem Sinne und doch zeitgemäß gestaltet, vielleicht auch ein wenig zeitlos?
Trackliste
2 Happiness Leaves No Traces
3 The Seesaw Game
4 A Desire For Violence
5 Anything You Want
6 Scent Of Secrets
7 Feral
8 Spent Hours Watching
9 Primitive Boy
10 Exposed
Besetzung
David Lindh (guitar, bass, treatments and background vocals)
Johan Carlsson (drums)
Johannes Rytzler (mellotron)
Emilie Kliver (backing vocals)
Mattias Green (flugelhorn)
Örjan Högberg (electric viola)
Stefan Wistrand (bariton sax)
Richard Lindh (modular programming)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |