Reviews
A Jazz Story
Info
Musikrichtung:
Jazz-Classic-Crossover-Fusion
VÖ: 23.02.2024 (Art Melodies) Gesamtspielzeit: 39:42 Internet: https://www.cuareimquartet.com/ https://mosaik-promotion.de/ https://artmelodies.fr/copie-de-a-propos |
Ja, das ist einmal wieder etwas ganz Anderes, etwas Erfrischendes, aufbauend allerdings auf diversen Traditionen. Es stellt sich vor das Cuareim Quartet aus Uruguay. Die Besetzung läßt auf Musik aus dem Bereich Klassik schließen, zwei Violinisten, ein Bratschist und ein Cellist. Die Gründung des Quartetts erfolgte 2013, nachdem sich zwei der Musiker bereits seit 2002 aus Uruguay kennen und zusammenarbeiteten. Das Quartett wurde dann um zwei französische Musiker erweitert.
2015 erschien das gemeinsame Debüt-Album "Cinco", 2019 folgte "Danzas", jeweils mit Gastmusikern eingespielt. Die neue Platte, A Jazz Story, kommt ohne Gäste aus. Vorgestellt werden zwölf Songs, in der Regel Eigenkompositionen, nur "Koko" von Charlie Parker ist in ein neues Arrangement gekleidet worden von Guillaume Latil. Zu jedem Song gibt es im Booklet eine jeweilige Erläuterung, so erfahren wir zum Beispiel, dass der Eröffnungstitel "Swing 21" von Django Reinhardt inspiriert wurde, sowie der "Viola Blues" von Bigband-Musik à la Ellington und Basie.
Im Laufe der Spielzeit wird man recht oft hin- und her geworfen hinsichtlich der Beurteilung dessen, was aus den Boxen tönt. Wie bemerkt, atmet "Swing 21" tatsächlich eine gewaltige Portion von Django Reinhardt, die vier Streicher swingen wirklich "wie der Teufel"... Doch bereits mit "Love Is Not A Broadway" wähne ich mich dann doch eher im Bereich klassischer Musik, oder, dem Titel gemäss, in einem Soundtrack eines Musicals. "Koko" entführt dann wiederum in die Welt des Bebops, klar - diesen unwiderstehlichen Swing des Parker-Originals kann man nicht erreichen mit dieser Version, doch mittels Fingerschnippen wird dem ein wenig nachgeholfen.
Und so gestaltet sich der Rest der Aufnahmen dann doch eher in einem Umfeld zwischen klassisch ausgerichteten Klängen, auch moderneren und leicht abstrakt wirkenden Zuschnitts, ein wenig Jazz, ein wenig cooles Bluesfeeling ("Viola Blues"), balladeske Klänge mit "Redemption Ballad" und Samba-Feeling ("Samba Latente"). Und zum Schluss unternimmt man dann noch einen kurzen Ausflug zu einer der Quellen des Jazz, nach New Orleans, und läßt ein Echo erschallen mit "Echoes Of New Orleans", da höre ich zu Beginn sofort "St. James Infirmary", ein Traditional, das seinerzeit erstmals von Louis Armstrong eingespielt wurde. Die bunte Vielfalt der Musik der Stadt wird in mehreren Facetten gekonnt dargeboten, ein wirklich hervorragender Abschluss dieser äußerst ungewöhnlichen Platte...
Trackliste
2 Love Is Not a Broadway Song (3:46)
3 Koko (3:43)
4 Rezo a mi modo (1:06)
5 Modal Prayer (3:51)
6 Please No Licks (4:24)
7 Viola Blues (3:00)
8 Minor Bop (2:53)
9 Redemption Ballad (4:14)
10 Samba Latente (3:53)
11 Valse a Nini (2:14)
12 Echoes of New Orleans (4:04)
Besetzung
Federico Nathan (violin)
Olivier Samouillan (viola)
Guillaume Latil (cello)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |