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Kuniko plays Reich II
Info
Musikrichtung:
Neue Musik / Minimal Music
VÖ: 26.04.2024 (LINN / Naxos / CD / DDD / 2022 / CKD 712) Gesamtspielzeit: 55:13 |
MAGIE DES MINIMALISMUS
Nach dem Steven-Reich-Klassiker „Drummings“ folgt nun ein zweites Album der japanischen Multi-Perkussionistin Kuniko mit Werken des nach wie vor führenden Minimalmusic-Komponisten.
Moderne Studiotechnik und Playback-Verfahren ermöglichen es der Künstlerin, alle Stimmen selbst zu spielen. Neben minimalistischen Klassikern wie „Piano Phase“ (hier in Reichs eigener Version für Vibraphone) oder „Four Organs“ aus den späten 1960er Jahren, die noch wesentlich auf dem Verfahren des Phase-Shifting beruhen, gibt es auch jüngere Werke mit einem erweiterten Vokabular: „Nagoya Marimbas“ von 1994 oder das „Mallet Quartet“ von 2009 verwenden u. a. Kanontechniken und produzieren ohrenverwirrende, zugleich attraktive rhythmische Patterns. Diese Musik ist gewiss zugänglicher und weniger skandalträchtig als seinerzeit noch „Four Organs“, bei denen sich ein einzelner Akkord über rund 17 Minuten durch Tempo-Verschiebungen der unablässig wiederholten Einzeltöne wie ein Fächer aufspreizt.
Die eherne Strenge beeindruckt und irritiert in allen Fällen noch immer, nicht minder die maschinengleiche Perfektion der Ausführung durch die Interpretin.
Georg Henkel
Trackliste
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |