Reviews

Bernhard Eder

Golden Days

Info Musikrichtung: Indie Pop VÖ: 02.02.2024 (Tron Records) Internet: https://bernhardeder.net/index.html https://mosaik-promotion.de/ https://tronrecords.com/

Der 1975 geborene Bernhard Eder ist ein Musiker aus Österreich, der im Jahre 2006 nach Berlin umzog, ein Jahr später erschien bereits das Debüt-Album, "The Livingroom Sessions". Angeblich soll er heute wieder in Wien leben. Wie man lesen kann, hat der Protagonist Jazzgesang studiert, bei dieser aktuellen Produktion Golden Days kann man das nicht unbedingt als Einfluss feststellen, kommt die Stimme doch sehr zart und leise und manchmal auch relativ ausdruckslos.

Die zehn Songs des neuen Albums, Golden Days, klingen vorwiegend relativ gleich und mitunter scheinen sie von einem Hauch großer Gelassenheit durchzogen, so sanft und ruhig fließt es in der Regel dahin. Dabei ist die Musik nicht einfach durchgehend dahinplätschernd und langweilig/langweilend, denn dazu liegen recht viele Nuancen vor, die jeden Song auf ihre Art sanft gestalten. Nur gesanglich fließt es fast durchgehend relativ eintönig dahin, nur bei einigen Songs geht es hier vielseitiger zu, bei "The Unbeauty Regime" zum Beispiel. Dieser Song ist ohnehin recht verspielt und erinnert mich ganz stark an Musik der sechziger Jahre, als einige Bands sich teilweise der psychedelischen Welle öffneten.

Besonders bewegt sich der letzte Song, "Nowayout", in diesem Genre, in psychedelisch anmutenden Gefilden. Insgesamt betrachtet, wird von Eder Musik vorgelegt, die sich so gar nicht an massentauglichen Strömungen orientiert und sich insofern gar nicht an modernen Strömungen orientiert. Sehr angenehm ist hierbei der Titelsong, zu Beginn mit Akustikgitarre vorgetragen, und ebenfalls weit zurückblickend in die Musikgeschichte, auch beim Arrangement des Songs generell. Im Übrigen wurde für die Arrangements der zehn Songs viel Einfallsreichtum verwendet, oft sind es die Feinheiten, denen man genauer lauschen sollte. Insgesamt wurde alle Stücke mit sehr viel Sorgfalt bearbeitet und wirken sowohl nahegehend als auch mit diesem gewissen Independent-Hauch ausgestattet.

Wolfgang Giese