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Breaking News
Info
Musikrichtung:
Electro-Jazz-Fusion
VÖ: 02.02.2024 (Timezone Records) Gesamtspielzeit: 76:03 Internet: http://thomaskleinmusic.de/index.html https://timezone-records.com/ https://www.martinaweinmar.de/ |
PST ! Genau, wir wollen doch nun der Musik lauschen, doch zuvor einige Erläuterungen zu den Musikern, die uns hier mit Breaking News aktuell unterhalten wollen.
Zunächst ist es der Keyboarder Thomas Klein, seit gut zwanzig Jahren in der deutschen Musikszene aktiv, so spielte er sowohl Soul, Pop, Rock als auch im Genre des Chansons, aber auch Jazz und frei improvierte Musik und elektronische Musik. Zu den drei letztgenannten Genres passt das, was mir hier um die Ohren weht. Auch Bassist Stefan Werni ist ähnlich unterwegs gewesen seit den achtziger Jahren. Und Schlagzeuger Patrick Hengst bewegte sich musikalisch auch stets im Umfeld experimentell orientierter Musiker. Seit 2021 musizieren die Drei, um ihre eigene Vision von Musik umzusetzen.
Und das wirkt gleich beim ersten Song der Platte, "Coleman", doch sehr befremdlich.Die Musik fließt, elektronische Schwaden blubbern und schweben durch den Raum. Das hat den erdigen Charme der späten Sechziger/frühen Siebziger, als sich einige Musiker und Bands damit befaßten, mit elektronischen Klängen zu experimentierten. Und hier fehlt letztlich eine Art Struktur, wird über die fast ganze Songlänge von 14:33 mehr oder weniger improvisiert. Das Ganze wirkt sehr frei, jedoch leider ohne diese gewisse Tiefe und diesen Ausdruck von beispielsweise freiem oder avantgardistischem Jazz auszustrahlen.
Insofern treffen wir hier auf eine ganz besondere Art einer musikalischen Reise. Zunächst meint man, festen Strukturen gegenüber zu stehen, doch dann lösen sich diese nach und nach auf und verlieren sich teilweise in reine elektronische Spielereien, ohne wirklich mitreissende Improvisationen zu bieten. Das geschieht dann leider nur ansatzweise beim einen oder anderen Song, beispielsweise beim Titelsong, der mittels der elektronischen Bearbeitung mitunter auch vermuten läßt, es könnte eine Gitarre erklingen.
Grundsätzlich ist den drei Musikern ihre Virtuosität sicher nicht abzusprechen, für mich klingen da immer wieder Assoziationen zu den frühen Veröffentlichungen von Tony Williams Lifetime oder auch von The Soft Machine durch. Auch gibt es so manche Passage, die an Musik aus den Siebzigern denken läßt, als sich die Fusion-Szene nach und nach etablierte.
Im Laufe der Spielzeit scheint sich eine Art Grundgerüst zu etablieren, bereits "Narango" ist von mehr Struktur geprägt und weist einen angenehmen Groove auf. Doch bereits "Green Wood" schlingert erneut in einen weniger zugänglichen Bereich und ist sehr avantgardisch geprägt, mitunter wirkt das dann aber auch wie unfertig und nicht zu Ende gebracht. Der neben "Narango" zweite Song, mit dem man sich gut anfreunden kann, erklingt mit "Monkish Groove", geprägt durch den Sound des E-Pianos und untermalt vom funkigen Groove der Rhythm Section.
Insofern eine gemischt wirkende Produktion, der man sich mitunter nicht so leicht wird öffnen können, dazu klingt Vieles recht unkonventionell und befremdlich.
Trackliste
2 Breaking News (17:32)
3 Narango (10:16)
4 Green Wood (10:14)
5 Monkish Groove (9:53)
6 Coleman (Reprise) (13:26)
Besetzung
Stefan Werni (bass, loops, electronics)
Patrick Hengst (drums, percussion)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |