Reviews
Small Fortune
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter/Indie Folk
VÖ: 19.01.2024 (Flyaway Hair) Gesamtspielzeit: 37:22 Internet: https://www.anniegallup.com/ https://www.hemifran.com/index.html |
Annie Gallup ist nicht zum ersten Mal in Erscheinung getreten, stand sie doch bereits mit ihren Produktionen Ghost und Bookish im Fokus meiner Betrachtungen. Ihr neues Album Small Fortune hat sie erneut mit dem Ehegatten Peter Gallway eingespielt, mit dem sie auch unter dem Namen Hat Check Girl zusammenarbeitet.
Wir hören elf Songs, erneut mit sehr poetisch angelegten Texten, die leider nicht durch die Beilage eines Textheftes belegt sind. Schade, es wäre so komfortabler, sich der Poesie in Einheit mit der ruhig angelegten Musik zu widmen. Mit ihrer sehr ruhigen Stimme, die sie auch im Sprechmodus einsetzt, bei "Memory" zum Beispiel, hält sie die Stimmung am Boden und erzeugt eine irgendwie auch spannende Atmosphäre, die von dieser Zurückhaltung lebt.
Beim Album "Ghosts" hatte ich bereits auf diesen besonderen Klang der Stimme der Protagonistin verwiesen, eine Stimme, die sicher nicht technisch perfekt, aber dafür sehr einfühlsame ist, mit leichtem Tremolo und leicht rauchig, manchmal schon eher sprechend denn singend. Nun gut, es passt schließlich in das Gesamtbild der Musik, und rundet die abermals recht melancholisch-verträumte Stimmung ab. Bei einigen Songs muss ich dann auch an die spätere Vortragsweise von Marianne Faithfull denken.
Folk, Folk Rock und auch gelegentliche Hinwendung zu keltischen Melodien ("The Names That They Call Me") bestimmen auf Small Fortune die musikalische Ausrichtung, oft sind die Synthesizer recht vordergründig eingesetzt, jedoch nicht, um auch Platz zu lassen für Einsprenksel einer Tenor Guitar oder der Lap Steel. Jedenfalls ist es der Protagonistin abermals gelungen, Musik zu schaffen, die weit entfernt jedweden Mainstreams glänzen kann, mitunter stark reduziert auf das Wesentliche, aber nicht oder weniger Ausdruck.
So klingt die Musik der Platte durchgehend sehr intim und die nicht sehr komplizierten Kompositionen strahlen dennoch durch ihre Nähe. Letztlich kann man nicht besondere Songs als Höhepunkte hervorheben, weil das Album als Ganzes wirkt.
Trackliste
2 Memory (4:26)
3 The Names That They Call Me (3:12)
4 Harvey Moved To Queens (3:46)
5 She Lived With Her Mother (3:01)
6 Murder Ballad (2:35)
7 In The Wing With The Rothkos (3:06)
8 Magnetic (2:59)
9 Birds Of Prey (3:35)
10 Killing Time (3:21)
11 Like Audrey Hepburn (2:58)
Besetzung
Harvey Jones (synthesizer and other instruments)
Peter Gallway (bass, percussion, keyboards)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |