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Bach, J. S. (Les Muffatti)

Tripel – Konzerte für Flöte, Violine & Cembalo

Info Musikrichtung: Barock / Konzert VÖ: 22.03.2024 (Ramée / Naxos / CD / DDD / 2023 / RAM 2301) Gesamtspielzeit: 65:37

Die Musiker:innen von "Les Muffatti" haben J. S. Bachs weltliches Konzertschaffen auf die Besetzungen mit Flöte, Violine und Cembalo durchforstet. Das Ensmble kombiniert die 2. Orchestersuite BWV 1067 mit dem 5. Brandenburgischen Konzert BWV 1050 und dem Konzert für Traversflöte, Violine und Cembalo BWV 1044 sowie einer Bearbeitung des Alla Siciliana BWV 1063/2 (eigentlich ein Konzert für 3 Cembali und Streicher). Diese Werke sind keine großen Unbekannten, aber die Interpretation und die durch einen kundigen Booklet-Text begleitete Präsentation sind gelungen.

Während das 5. Brandenburgische in solistischer Besetzung mit Violone erklingt, hat man sich bei den beiden anderen Konzerten für eine größere Formation in Kammerorchesterstärke und Kontrabass entschieden, was für ein volles und dunkel abgetöntes Klangbild sorgt.
Die 2. Orcherstersuite, bei der die virtuose Flöte im Vordergrund steht, klingt hier sehr französisch: sonor und abgerundet. Die feine Spielkultur sorgt für ein ausgewogenes Klangbild, das stets transparent genug ist, um den kontrapunktischen Satz zur Geltung zu bringen und dem Tanzcharakter der Sätze Genüge zu tun.
Von diesem Angang profitiert gleichfalls das besonders schöne Tripel-Konzert, bei dem die Solist:innen sich die Bälle zuspielen können: Frank Theuns an der Flöte, Sophie Gent an der Violine und Bertrand Cuiller am Cembalo überzeugen auch hier durch eine ebenso elegante wie schwungvolle Interpretation.
Nicht minder erfreulich gerät eigentlich auch das ausgewählte Brandenburgische Konzert. Einzig die nachkomponierte virtuose Cembalokadenz schnurrt ab wie ein mechanisches Spielzeug, ohne Punkt und Komma. Angesichts der ansonsten sorgfältigen Gestaltung ist das etwas verwunderlich.

Georg Henkel