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Down In Albion
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Gefängnis. Kokain. Kate Moss. Alkohol. Das nur gleich zum Anfang, um alle Grundzutaten einer Review zu einer Pete Doherty beinhaltenden Band sofort verbraten zu haben. Doherty, der doch zumindest in den letzten beiden Jahren nur noch auf den Negativrollen unzähliger Papparazzi sowie auf dem Papier bunter britischer Blätter zu existieren schien, offeriert uns nun seit der endgültigen Trennung der Libertines das erste musikalische Lebenszeichen. Nachdem nach mehreren Release-Verschiebungen wohl kaum jemand mehr ernsthaft daran geglaubt hat - allen voran am wenigsten das verzweifelte Label - skizziert Doherty nun gleich ein ganzes Album. Und ich möchte in diesem Zusammenhang beinahe zum Attribut "genial" greifen.
Wie auch schon mit den Libertines scheint sich Ziehvater Mick Jones auch mit Babyshambles das zu züchten, was The Clash aufgrund des Ideologen Strummer nicht werden konnten: echte Rockstars. Mit allem, was dazugehört. Auch den Sound prägt der Produzent mehr als dezent. Seine unsaubere, rauhe, beinahe bassfreie Idee von Rockplattenklang bietet den unterschiedlichen Songs den gemeinsamen Anstrich, der sie im Kontext Album nicht verloren wirken lässt.
Rhythmisch jamaikalastig, melodiös britisch launt uns Pete Doherty mit Down In Albion ein sehr spontanes Album vor die Füsse. Die Texte wirken manchmal, als ob sie just in der Minute der Aufnahme entstanden wären. Dass das in diesem Fall aber mehr über den Sänger der Zeilen verrät als jede ausformulierte, vertonte Kurzgeschichte, ist erstaunlich. In den teils nur skizzierten Songs beiweist Doherty sein intuitives Ausnahmetalent als Songwriter. Das nennt man dann wohl "genial".
Sicherlich wäre es interessant, auch mal ein ausformuliertes Album aus der Feder Dohertys zu hören. Solange Skizzen aber so attraktiv sind wie "Down In Albion" darf das aber auch gern so weiter gehen. Die charakteristische Platte lebt geradezu von ihrer offensichtlichen - bis zu einem gewissen Punkt sicherlich auch kalkulierten - Unperfektheit.
Einzig hätte man die Tracklist auch gern auf 12 oder 13 Songs runterstreichen können, um so dem Album ein konstant hohes Niveau zu garantieren. Tracks wie das völlig verkehrsfremd irrlaufende "Pentonville" wären als B-Seite noch beinahe unzumutbar.
Kevin Kirchenbauer
Trackliste
1 | La Belle et la Bête |
2 | Fuck Forever |
3 | A'rebourds |
4 | The 32nd of December |
5 | Pipedown |
6 | Sticks and Stones |
7 | Killamangiro |
8 | 8 Dead Boys |
9 | In Love With A Feeling |
10 | Pentonville |
11 | What Katy Did Next |
12 | Albion |
13 | Back From The Dead |
14 | Loyality Song |
15 | Up for Mor ning |
16 | Merry Go Round |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |