Reviews
Con Alma, The Oscar Peterson Trio- Live In Lugano, 1964
Info
Musikrichtung:
Jazz
VÖ: 24.11.2023 (Mack Avenue) Gesamtspielzeit: 43:53 Internet: https://oscarpeterson.com/ https://www.mackavenue.com/ https://www.martinaweinmar.de/ |
Vom kanadischen Spitzenpianisten Oscar Peterson hatte ich bereits das Album Canada Suite vorgestellt, das 1964 in der gleichen Besetzung eingespielt wurde wie die nun vorgelegten Live-Aufnahmen aus Lugano, am 26. Mai 1964, Con Alma, Live In Lugano. Nach On A Clear Day nun eine weitere Live-Vorstellung des Labels Mack Avenue.
Eigentlich trifft auch auf die Aufnahmen aus Lugano allumfassend zu, was ich bisher feststellte und äußerte. Nämlich, dass Peterson auch hier natürlich hervorragend und mitreissend agierte, voller hochgradiger technischer Raffinesse, nicht ohne jedoch dem emotionalen Aspekt die nötige Stellung einzuräumen.
Und auch hier erleben wir den Pianisten im Umfeld der Besetzung seines klassischen Trios mit dem Bassisten Ray Brown und dem Schlagzeuger Ed Thigpen. Und so garantieren die Drei wieder für das zu erwartende Vergnügen. Hinsichtlich der Songs gibt es keine Überschneidungen, sondern sechs Titel, die sich auf den genannten Veröffentlichungen nicht finden. Interessant ist es, dass sich Peterson einem Stück eines Piano-Kollegen, der einen ganz anderen Stil spielt, angenommen hat. So stammt der Eröffnungssong "Waltz For Debby" von Bill Evans. Mir fällt es schwer, mich konkret für die mir liebere Version zu entscheiden.
Lediglich "Blues For My Landlady" stammt von Peterson selbst, alle Übrigen sind recht bekannte Songs von anderen Komponisten, so der Titelsong "Con Alma" von Dizzy Gillespie. Das Wilde des Bebop wird hier von Peterson durch sein überbordendes Spiel gut repräsentiert, und nur knapp von Brown begleitet, fliegt er über die Tasten. Heftig swingt es mit "I Could Write A Book" von Rodgers/Hart, das geht rasend schnell über die Runden und reißt förmlich vom Hocker, ein Höhepunkt des Konzerts, ein swingender Hexenkessel! Und mit "It Ain't Necessarily So" geht es, zum lasziven Fingerschnippen animierend, ganz elegant und gelassen zum Ende des Konzerts, das Musik vom Feinsten bot, eine Lehrstunde in traditionellem Jazz, voller Eleganz und Spielfreude.
Trackliste
2 My One and Only Love (6:03)
3 Blues for My Landlady (11:01)
4 Con Alma (6:26)
5 I Could Write a Book (7:38)
6 It Ain't Necessarily So (5:19)
Besetzung
Ray Brown (bass)
Ed Thigpen (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |