Reviews
Higher
Info
Musikrichtung:
Americana
VÖ: 10.11.2023 (Mercury Nashville) Gesamtspielzeit: 54:36 Internet: https://www.chrisstapleton.com/ https://www.mercuryrecordsnashville.com/ https://oktoberpromotion.com/ |
Chris Stapleton gilt derzeit als einer der erfolgreichsten Country-Stars überhaupt. Der 1978 in Kentucky Geborene siedelte im Alter von dreiundzwanzig über nach Nashville, um dort Fuss zu fassen, zunächst als Songwriter, dann mit einer Bluegrass-Band und einer weiteren, die sich im Fahrwasser von Southern Rock bewegte. Seit 2013 ist er nun solo sehr erfolgreich unterwegs.
Nun, wenngleich Nashville wohl auch als Mekka der Country-Musik bezeichnet wird, so lag der Schwerpunkt doch eher stets auf der kommerziellen Schiene und ursprüngliche Country-Musik wurde oft genug verwässert. So kann man bei der Musik von Stapleton auch nicht mehr unbedingt von typischer Country-Musik sprechen. Traf das im Grunde genommen noch teilweise zu für die Platten "Traveller" und "From A Room Volume I & II", sie schwammen zwar grundsätzlich auch bereits im eher kommerziell orientierten Bereich von Country, so ist es beim neuen Longplayer, Higher so, das Country nur noch als Zutat vorkommt. "What Am I Gonna Do" sehe ich mehr im Rockbereich angesiedelt, mit Zutaten von Pop und einem kleinen Rest Country.
Nun, ungeachtet dessen ist es die Stimme des Protagonisten, die jeden Song zu etwas Besonderem macht. So las ich kürzlich eine wohl gelungene Beschreibung hierzu, mit den Begriffen "straight bourbon, aloe balm, Marlboro smoke, and Tupelo honey". Kraftvoll inszeniert er oft voller Inbrunst seine Show, und dabei bemerkt man, dass sich der Mann durchaus auch gut im Umfeld von Blue Eyed Soul bewegen könnte. Denn das er das im Blut hat, beweist zum Beispiel das groovende "South Dakota". Auch "Think I'm In Love With You" strahlt in diese Richtung, und nun purzelt bei mir auch eine Assoziation, nämlich hin zu Platten von Russell Smith oder dessen Band Amazing Rhythm Aces. Mit anderen Worten, viel Feeling, gute Songs und emotional überzeugende Vorstellung.
Wer sich nun unbedingt auf Country-Musik eingeschossen haben sollte, dem blieben dann noch Songs wie "Trust" oder ganz besonders "Crosswind", wo man den bekannten Pedal Steeler Paul Franklin hören kann. Ansonsten dürften echte Country-Freunde nicht unbedingt bedient werden. Insofern kann man angesichts der vielfältigen Einflüsse, die für Higher verarbeitet wurden, schon eher das Genre Americana als Bezeichnung der Musik heranziehen. Zum Schluss dann noch ein kleines Schmankerl, bei "Mountains Of My Mind" begleitet sich der Protagonist zum Gesang selbst mit einer Akustikgitarre und präsentiert einen sehr emotional geprägten Song.
Trackliste
2 South Dakota
3 Trust
4 It Takes A Woman
5 The Fire
6 Think I'm In Love With You
7 Loving You On My Mind
8 White Horse
9 Higher
10 The Bottom
11 The Day I Die
12 Crosswind
13 Weight Of Your World
14 Mountains Of My Mind
Besetzung
J. T. Cure (bass guitar)
Derek Mixon (drums, shaker, bongos, triangle)
Dave Cobb (acoustic guitar, shaker, string arrangement, nylon-string guitar, 12-string acoustic guitar)
Morgane Stapleton (backing vocals, synthesizer, tambourine)
Lee Pardini (piano, synthesizer, Hammond B3, Wurlitzer electric piano)
Sari Reist (cello)
Austin Hoke (cello)
Kevin Bate (cello))
Kristin Wilkinson (string arrangement)
Stephen Lamb (string arrangement)
Alicia Enstrom (violin)
David Angell (violin)
David Davidson (violin)
Janet Darnall (violin)
Jenny Bifano (violin)
Jung-Min Shin (violin)
Mary Van Osdale (violin)
Paul Franklin (pedal steel)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |