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Reviews

Skatalites

In Orbit Vol 1


Info

Musikrichtung: Ska

VÖ: 24.11.2005

(Grover / SPV)

Gesamtspielzeit: 77:14

Internet:

http://www.skatalites.com

Die Skatalites gelten als Miterfinder des Ska. Dafür ist ihre Karriere erst einmal überraschend kurz gewesen. Im Juni 1964 gegründet lösten sie sich bereits im folgenden Sommer wieder auf. Während Peter Tosh, Bob Marley und viele andere einen ganzen Strauß neuer Genres von Ska über Reggae bis Rocksteady und Two Tone entwickelten ruhten die Skatalites als Band. Erst 1983 gab es eine Wiedervereinigung. Von daher ist es ein wenig zweifelhaft vom 40-jährigen Jubiläum der Band im vergangenen Jahr zu sprechen. Dennoch bildet das im September 2005 in Buenos Aires mitgeschnittene Konzert, das auf In Orbit Vol 1 dokumentiert ist, einen weiten stilistischen Rahmen ab - und zwar geradezu in Kapitelform.

Kapitel 1 umfasst die ersten fünf Stücke (Track 2 bis 6). Rein instrumental wird hier sehr deutlich, dass die frühen Ska-Bands ihren Ursprung in den Hotelbars Jamaikas hatten, wo vor allem für Touristen aufgespielt wurde. Die sind bekanntlich selten musikalische Avantgarde und so mussten diese Bands die Swing- und Tanztee-Klassiker der 20er bis 50er Jahre drauf haben. Deren Spuren verspürt man in den “Freedom Sounds“ oder im “James Bond Theme“ noch sehr deutlich. Dann ziehen die Rhythmen an. “Eastern Standard Time“ skankt schon recht ordentlich und “El Pussycat“ zeigt mit Bläsersätzen, die an die Blues Brothers erinnern, dass der Ska mehr Mütter und Väter hatte als nur Swing und karibische Rhythmen.

Mit “Sugar, Sugar“ betritt Doreen Shaffer für vier Vocal-Tracks die Bühne. Jetzt wird es poppig. Die Charts der 50er und 60er erscheinen vor dem geistigen Auge. Es darf schnulzig und sogar kitschig werden. Der Ska-Hintergrund verhindert, dass man das als negativ erlebt. Die Stimmung im Saal fängt hörbar an zu kochen.

Was dann als Rock-Medley verkauft wird, hat mit Rock wenig zu tun, präsentiert sich statt dessen trotz einer sehr antik wimmernden Orgel als Ska-up-to-date. Dann wird der Sack geschlossen, indem ein Bogen zurück zum Anfang geschlagen wird. Wieder ist der Tanztee im Saal, aber nach der absolvierten Geschichtsstunde in Sachen Ska darf jetzt schärfer angeblasen und moderner gegroovet werden.

Feines Teil!



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Intro 2:05
2Freedom Sounds 7:30
3James Bond Theme 5:51
4Eastern Standard Time 4:51
5El Pussycat 5:38
6Guns of Navarone 6:25
7Sugar, Sugar 5:00
8Adorable you 3:47
9Can't you see 3:25
10You're wondering now 3:38
11Real Rock/ Rockfront Rock Medley 8:42
12Musical Communion 4:26
13Latin goes Ska 5:12
14Ball of Fire 5:58
15Phoenix City 4:10

Besetzung

Doreen Shaffer (Voc)
Val Douglas (Kontrabass)
Lloyd Knibb (Dr)
Lester 'Ska' Sterling (Alt-Sax)
Karl ‘Cannonball‘ Bryan (Tenor-Sax)
Vin Gordon (Posaune)
Kevin Batchelor (Trompete)
Devon James (Git)
Ken Stewart (Piano)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger