Reviews
Band on the Run (50th Anniversary Edition)
Info
Musikrichtung:
Rock / Pop
VÖ: 02.02.2024 (1973) (MLP / Universal) Gesamtspielzeit: 86:26 |
Muss man über die Musik von Band on the Run noch viele Worte machen? Es dürfte fast ohne Zweifel – nach dem grandiosen 3-LP-Live-Album Over America das stärkste Album der Wings sein – und damit das stärkste Album, das irgendein Beatle veröffentlicht hat, nachdem die Fab Four ihren Laden geschlossen haben.
Der Opener ist eine Rock-Hymne par excellence mit mehreren Breaks, die die sehr unterschiedlichen Phasen des Titeltracks miteinander verbinden. „Jet“ ist ein Rocker, der einfach voll auf die Kacke haut. Es folgt die Ballade „Bluebird“, die von Howie Caseys Saxophon-Solo veredelt wird. „Mrs. Vanderbilt“ ist ein verspielter rhythmischer Rocker mit schönen Spielereien vom Saxophon und den Drums.
„Let me roll it” beginnt mit sehr rohen Gitarren und bereichert das Album mit seinem bluesigen Ansatz. Mit „Mamunia“ wird es dann wieder weicher und harmonischer. Das kurze softe „No Words“ ist der einzige Song, den man (zumindest im Kontext dieses Albums) als Filler bezeichnen könnte.
Mit „Helen Wheels“ werden die Rock’n’Roll-Roots beschworen. Das etwas zerfahrene „Picasso‘s last Words“ zitiert „Jet“ und „Mrs. Vanderbilt“. Und zum Schluss trift die Pop-Hymne „Nineteen Hundred and Eighty Five“ noch einmal voll in die Zwölf.
Die 50th Anniversary Edition kommt mit neuem Artwork und Bonus-CD. Auf das Original-Artwork muss man dennoch nicht verzichten. Denn die beiden CDs stecken in eigenen Steck-Covern im Digipack und das Cover der Original-CD befindet sich in einer Reproduktion des ursprünglichen Covers, während das Cover der Bonus-CD eine Seite aus einem Reisepass mit Visa-Stempeln ziert – wahrscheinlich eine Anspielung auf den CD-Titel.
Auf der Bonus-CD befinden sich Rough Mixe von neun der zehn Album-Titel. Braucht man die? Ich kommentiere das mal folgendermaßen. Als mein CD-Wechsler die Bonus-CD in den Player schob, war ich der Meinung, die Original-CD zu hören. Der Irrtum fiel mir erst auf, als ich bemerkte, dass die Reihenfolge der Titel nicht stimmte. Beim genaueren Hören fielen mir dann dezente Unterschiede auf. Aber im Prinzip braucht man eine akustische Lupe, um Unterschiede zu erkennen.
Enttäuschend ist die weitere Ausstattung. Liner Notes gibt es überhaupt nicht. Ein sechsfach-gefalteten Einleger, der ausgefaltet etwas größer als Din A4 ist, bechränkt sich auf Vorder- und Rückseite mit der Abbildung von knapp 100 Polaroid-Fotos.
Mit anderen Worten: Wer Band on the Run schon im Plattenschrank stehen hat, kann sein Portemonnaie schonen. Wer das Album noch nicht besitzt, sollte das schleunigst ändern – ob in dieser oder einer anderen Version, würde ich nach dem Preisetikett entscheiden.
Trackliste
2 Jet (4:08)
3 Bluebird (3:22)
4 Mrs. Vanderbilt (4:39)
5 Let me roll it (4:49)
6 Mamunia (4:51)
7 No Words (2:35)
8 Helen Wheels (3:45)
9 Picasso's last Words (Drink to me) (5:49)
10 Nineteen Hundred and Eighty Five (5:30)
Bonus-CD: Band on the Run (Underdubbed)
1 Band on the Run (5:17)
2 Mamunia (4:57)
3 No Words (2:39)
4 Jet (4:13)
5 Bluebird (3:27)
6 Mrs. Vanderbilt (4:40)
7 Nineteen Hundred and Eighty Five (5:18)
8 Picasso's last Words (Drink to me) (5:59)
9 Let me roll it (4:57)
Besetzung
Paul McCartney
Linda McCartney
Denny Laine
Gast:
Howie Casey (Sax Soli)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |