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Juliana Blumenschein / Florin Küppers

In Between

Info Musikrichtung: Folk/Jazz-Fusion VÖ: 20.10.2023 (Double Moon) Gesamtspielzeit: 33:27 Internet: https://julianablumenschein.de/ https://florinkueppers.de/ https://www.challengerecords.com/catalogue/7/ https://www.martinaweinmar.de/

Im Wesentlichen ist In Between eine Duo-Platte von Juliana Blumenschein und Florin Küppers, doch auf sechs der elf Songs erhalten sie Unterstützung, ich verweise auf das Line-up.

Juliana Blumenschein ist Brasilianerin und lernte den Gitarristen Florin Küppers während des Studiums in Mannheim kennen und seitdem musizieren sie gemeinsam. Mit einer gewissen Erwartungshaltung, nämlich vornehmlich auf brasilianisch ausgerichtete Musik zu treffen, näherte ich mich der Musik, doch bereits bei den ersten beiden Songs stelle ich fest, dass die Protagonistin nicht diese spezielle laszive Ausdruckskraft einer Astrud Gilberto und auch nicht die Gestaltungsfähigkeit einer Flora Purim besitzt. Und das wohl daher, weil man hier mehr in Richtung Jazz wandert. Allerdings mangelt es (mir) bei einigen Songs dennoch ein wenig an der emotionalen Tiefe, mit der man in die Seele eintauchen kann. So wirkt der Gesang mitunter eher "technisch" als emotional.

Besser klappt es, und das ist angenehm auffällig, sobald Juliana Blumenschein sich ihrer Muttersprache besinnt und mit "Brigas nunca mais" eine sehr überzeugende Vorstellung vorlegt. Dazu der beschwingte Rhythmus der Gitarre und das beherzte Flötensolo von Joander Cruz, so passt das alles perfekt.

Im Übrigen fügt sich Gitarrist Küppers in jeden Song geschmeidig ein und gestaltet ihn wesentlich mit seiner Virtuosität. Und Juliana klingt auch dann anders, und auf Englisch passender, bei solchen Songs wie "I get along without you very well", eine ruhige und dahinschwebende Stimmung wird ausgedrückt.

Und so muss man klar unterscheiden zwischen den eher brasilianisch orientierten Titeln und solchen, die eher am Jazz orientiert sind, und wo der Gesang dann auch wieder im swingenden und elastischen Modus sehr gut eingebunden ist, sehr gut nachzuvollziehen mit "Twisted", ein sehr guter Song, und wenn dann "É presciso perdoar" erklingt, dann ist die Welt erst recht wieder in Ordnung. Herrlich, wie sich die Beiden, unterstützt von Viviane de Farias gesanglich unterstützt, in diesem Song so anschmiegsam und ausdrucksstark dahinschlängeln.

Wolfgang Giese