Reviews

Jesse Ahern

Roots Rock Rebel

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter/Folk VÖ: 20.10.2023 (Dummy Luck) Gesamtspielzeit: 31:41 Internet: https://www.jesseahern.com/ https://store.pias.com/

Jesse Ahern ist ein Musiker aus Boston, Massachusetts. Unter anderem wurde der Roots Rocker durch Touren mit der Band Dropkick Murphys. Aus ihrer Mitte hat sich Ken Casey zu den Gästen des aktuellen Albums Roots Rock Rebel gesellt. Bis auf die Songs "Strawman" (Lou Reed) und "Bankrobber" (The Clash) handelt es sich um Eigenkompositionen der Protagonisten, einige Songs schrieb er zusammen mit Ted Hutt.

Mit der Aufforderung, zu beten, startet die Platte, einfach nur Akustikgitarre und eine Kick-Drum, und dazu die Background-Vocals von Lashon Halley, ja, gar ein Hauch Gospel schwebt durch den Raum. Die Kick-Drum zieht weiter ihre Runde, dazu eine Mundharmonika, die stark an Bob Dylan erinnert. So strahlt "Daughter And Son" etwas aus, dass an die Musik von Straßenmusikern erinnert, wie eine One Man-Band. Da bin ich assoziativ auch gleich bei einem wohl bereits längst vergessenen Musiker - Don Partridge. ("Rosie")"I Drive A Truck", dass ist dann nur die Akustikgitarre zur rauchigen Stimme des Protagonisten, und dazu wimmert so herrlich die Pedal Steel von Matthew Pynn. Ganz reduziert und dennoch so voll im Ausdruck, die Stimmung ist auf den Punkt gebracht.

So ist Roots Rock Rebel eigentlich im Grunde genommen ein Duo-Album von Jesse Ahern und Ted Hutt, angereichert mit einigen Gästen. Durchgehend bleibt dieser Sound einer One Man-Band, Musik auf das Wesentliche reduziert und voller Kraft, und ein Song wie "Bankrobber" von The Clash reiht sich nahtlos ein in diese heimelige Stimmung. "Highway Of Life" geht dann etwas flotter ab, und bei "Miss Information" spüre ich dann auch die Nähe zu den letzten Platten der Dropkick Murphys. Denn stets entdecke ich wieder diesen Hauch keltischer Kraft, etwa in Richtung The Pogues, als hätten jene ein Unplugged-Album vorgelegt. Pluspunkt ist hierbei natürlich die druck- und kraftvolle Stimme von Ahern. "Strawman" von Lou Reed läßt durch die Gitarrenarbeit den Komponisten erkennen, eine gute Coverversion. Zum Schluß werden wir mit einer folkigen Ballade verabschiedet, mit der Hoffnung darauf, daraus, etwas zu glauben, Hoffnung zu schöpfen.

Wolfgang Giese