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Flavian Graber

Still Si / Die Unerhörte Stille (Doppel-EP)

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter/Indie Pop VÖ: 13.10.2023 (Eigenlabel) Gesamtspielzeit: 48:40 Internet: https://flaviangraber.com/ https://bite-it-promotion.de/

Auszug Webseite:
Bergsee-Folk mit Ausblick über die Stadt. Wir sitzen mit Flavian Graber am Küchentisch und hören zu. Roh, authentisch und ungefiltert erzählt der 38-jährige Vater dreier Kinder von Schönheit und Leid, vom Suchen und Finden, vom Mut und vom Scheitern, oft nur begleitet von akustischer Gitarre und Klavier. Graber spannt dabei den Bogen über sein eigenes Leben hinaus. Der Raum, die Stille und das Gegenüber: das sind die Zutaten des Schweizer Feinkost Singer-Songwriters.

Der in Basel geborene Singer/Songwriter Flavian Graber ist seit 2001 Leader der Liestaler Band Megalomania, später wurde er auch solo aktiv und war mitverantwortlich bei dem 2010 gegründeten Musikerkollektiv We Invented Paris. Mit dieser Doppel-EP legt er nun die in Deutsch und seiner Mundart Schweizerdeutsch eingesungenen Alben Still Si / Die Unerhörte Stille vor. Auf sechs der ersten sieben Titel erleben wir den Protagonisten dann in der Schweizer Mundart, nur #6 ist eine Instrumentalversion des Titelsongs, in improvisiertem Modus. Dieser leitet den Reigen ein, ganz zart, nur mit Pianobegleitung und einer schönen Melodie. Ganz sacht schleicht sich der Schlagzeuger ein und bearbeitet die Felle mit dem Besen, nach und nach steigert sich der Song, gewinnt an Dramatik, ja, dieser Auftakt ist absolut beeindruckend und klingt sehr melancholisch und sehr intim im Ausdruck. Durch die zurückgenommene Instrumentierung gewinnt dieser Song sehr stark.

"Kei Hollywood" geht inklusive Fingerschnippens zum Basslauf dann schon flotter ab, und auch hier sind es das Arrangement und die Melodik, die für einen sehr zugänglichen Song sorgen. In Richtung Pop-Musik geht es mit "Grosses Kino" und die CH-Version von "Mit Allem mit Scharf" kann mit seinem schleppenden Groove auch überzeugen, und letztlich gibt es keinen Ausfall auf den ersten sieben Titeln. Bei "S isch widr Ziit" habe ich dann den Eindruck, dass hier gar keltische Tonfolgen Berücksichtigung fanden, Ähnliches kenne ich aus irischer und schottischer Musik.

Und nun kommt "Die unerhörte Stille". Gesungen wird nun auf Deutsch, doch man bemerkt deutlich, dass das nicht die Muttersprache des Protagonisten ist. Die vier Titel bedienen sich des gleichen Aufbaus wie auf "Still Si", und somit gibt es ausser der Sprache keine Unterschiede, nur mit dem Unterschied, dass die Texte nun ein wenig zugänglicher sind, obwohl ich sogar als Nordlicht keine wesentlichen Schwierigkeiten habe, das Schweizerdeutsch zu verstehen. Und mit seiner Art, seine Musik vorzustellen, stellt sich Flavian Graber als sehr individueller und einzigartiger Songschreiber und Musiker vor, und seine Musik, seine Texte, sein Gesang und die Instrumentierung sorgen für Aufmerksamkeit. Der Mann verdient es meines Erachtens gehört zu werden!

Wolfgang Giese