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Jon Lord

Pictured within

Info Musikrichtung: Prog / Klassik VÖ: 10/1998 (Virgin / EMI) Gesamtspielzeit: 74:45

Es dürfte sich seit Langem herumgesprochen haben, dass auf einem Album, auf dem Jon Lord steht, wenig bis nichts von Deep Purple vorhanden sein muss. Einige seiner Alben haben zumindest Nähen zu dem legendären Concerto for Group and Orchestra, das zwar bereits mehr ein Lord- als ein Purple-Werk war, aber doch immer noch massiv hart rockte.

Davon ist auf Pictured within nichts mehr zu spüren. Auch wenn man zögern wird, es einfach unter Klassik abzulegen, ist es diesem – oder dem Soundtrack-Genre – näher als dem Rock, dem es bestenfalls in der Abteilung Prog Rock zuzuordnen ist.

Das in vier Teile unterteilte Album ist im Wesentlichen instrumental. Allerdings gibt es in jedem der vier Teile ein Stück mit Gesang. Den Auftakt macht Miller Anderson im Titelsong. Sam Brown, die 1988 mit „Stop!“ von ihrem Debütalbum einen Riesenhit hatte, erscheint in den Schlusssongs des zweiten und dritten Teils. Bei „Crystal Spa“ steuert ein Chor unter anderem ein beeindruckendes Kyrie bei.

Da das Album von Jon Lord stammt, sind die Keyboards natürlich präsent. Aber es sind nicht die Orgeln oder Hammonds, die man von Deep Purple gewohnt ist. Bei dem bereits erwähnten „Crystal Spa“ ist ein Synthesizer im Einsatz. Ansonsten sitzt der Main Man vor allem am Piano.

Neben – und zum Teil vor ihm – beherrschen die Streicher das Terrain. Manchmal setzten Celli oder der Kontrabass die Akzente. Auch Flöten sind zu hören.

Purple-Fans dürften hier die Mähne noch intensiver schütteln als die Frackträger der klassischen Konzerthallen. Potenzielle Fans sind open minded Hörer zwischen Rock, Klassik und Prog.

Norbert von Fransecky