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Gautier, E. – Dubut, P. – Visée, R. de u. a. (Pianca, L.)

Narcisse au Parnasse (Musik für Laute)

Info Musikrichtung: Barock / Laute VÖ: 05.01.2023 (Passacaille / Note 1 / CD / DDD / 2022 / PAS 1145) Gesamtspielzeit: 69:37

Wenn die Qualität eines Lautenspielers sich an der kristallinen Klarheit seines Tones und den langwährenden Nachklängen seines Instruments bemisst, wie es die historischen Quellen nahelegen, dann erfüllt Luca Pianca auf seinem Album „Narcisse au Parnasse“ diese Kriterien auf das Trefflichste. Seine Auswahl an altfranzösischen Meistern des 17. und frühen 18. Jahrhunderts taugt zudem als bündiger Reiseführer durch dieses elaborierte Repertoire.

Angefangen mit Ennemond Gautier „Le Vieux“, dem Vater der französischen Lautenschule, verfolgt Pianca die Entwicklung anhand einprägsamer Stationen: Die beiden Pierre Dubuts (Vater und Sohn) und Robert de Visée haben Substantielles beigesteuert, Nebenschauplätze sind drei Bearbeitungen von Charakterstücken des Gambisten Antoine Forqueray und das Finale, eine Gavotte mit dem Titel "La Lionne", stammt von Charles Hurel (und erklingt auf der vollmundigen Theorbe).

Ob Laute oder Theorbe: Piancas Spiel ist technisch sehr souverän und sauber, klingt organisch und geschmeidig, mit elegant fließenden Verzierungen, bei prägnant rhythmischer Durchformung des oft komplex gebrochenen Notensatzes. Jedes Stück zeigt den Zuhörenden sein charakteristisches „Gesicht“. Noble Introversion und heiter gelöste Grazie verbindet sich dabei mit profundem Ausdruck vor allem in den Paradestücken des Repertoires, Chaconne und Passacaille.

Georg Henkel