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Kraan

Zoup

Info Musikrichtung: Kraut-Rock VÖ: 24.11.2023 (Bassball / 36music) Gesamtspielzeit: 52:32

Hattler, Hellmut Hattler, Siyou’n’Hell, Tab Tow. Der Bassist Hellmut Hattler ist ein überaus produktiver Musiker, der in seiner langjährigen Karriere bereits unter vielen Segeln und immer wieder mit neuem Kurs gesegelt ist. Nun ist er wieder einmal mit der Formation am Start, die für viele Fans für alle Zeiten sein Flaggschiff bleiben wird. Wenn ich richtig zähle, ist Zoup das 15te Studioalbum, das Kraan in 51 Jahren veröffentlicht haben - ein netter Zahlendreher.

Vor allem aber sind Kraan immer noch Kraan. Das Kerntrio war bereits auf dem Debüt dabei, auch wenn Gitarrist Peter Wolbrandt einmal kurz ausgestiegen war und auf dem Album X nicht dabei war. Sein Bruder Jan Fride fehlte zwischen 1978 und 1987 sogar auf drei Studio- und einem Live-Album. Sämtliche Gastmusiker auf Zoup stammen aus dem Dunstkreis der Hattler-Bands. Johannes Pappert und Ingo Bischof waren in den großen Jahren der Band – nacheinander – feste Mitglieder.

Zoup fügt sich organisch in die Band-History ein. Songs mit Ausrufezeichen, wie „Bandits in the Woods“, „Andy Nogger” oder gar „Nam Nam” aus der Frühzeit der Band finden sich hier nicht mehr. Es sind ruhigere, entspanntere Klänge, die schon lange die DNA von Kraan prägen. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Band auf Gesang weitgehend verzichtet.

Zu den ruhigen Highlights gehört allerdings neben dem instrumentalen Titelstück, das das Album mit all den softeren Kraan-Trademarks eröffnet, auch die packende Vocal-Nummer „Twisted“.

Bei Kraan kann man anspruchsvoll entspannen. Das ist garantiert. Aber zum Einschlafen ist Zoup nun auch wieder nicht. Gelegentlich wird die Farbe auch musikalisch so kräftig aufgetragen, wie es das Cover vermuten lässt. Das kräftige „Norwegen Dia“ lässt zu Beginn regelrecht an The Who denken. Und auch wenn „Überstürzter Aufbruch“ nicht wirklich überstürzt wirkt, setzt es doch eins der lebendigsten Ausrufezeichen auf dem Album.

Norbert von Fransecky