····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Rumpistol

Going Inside


Info

Musikrichtung: Meditative Klänge/Ethno/Ambient

VÖ: 29.09.2023

(Raske Pladder)

Gesamtspielzeit: 54:57

Internet:

https://rumpistol.com/
https://jazzfuel.com/
https://raskeplader.com/

2022 erschien eine LP von Rumpistol, das war Isola, und ich bemerkte abschließend, dass etwas geschaffen wurde, das absolut faszinierend ist, verschiedene Grundelemente von Ambient, Folk, Klassik und ein ganz wenig Jazz auf eine sphärische Art miteinander zu einem eigenwilligem Ganzen vereinigt, absolut großartig!

Ja, diese Band ist das Pseudonym des dänischen Produzenten, Film-Komponisten und Musikers Jens B. Christiansen. Nun legt er mit Going Inside sein achtes Solo-Album vor. Hierzu habe ich gelesen, dass die Musik in engem Dialog mit Fachleuten, die in seinem Heimatland Dänemark in der psychedelischen Therapie tätig sind, entstand. So wurde es teilweise von der langen Arbeit zeremonieller Moderatoren auf der ganzen Welt inspiriert und teilweise vom Kopenhagener Musikprogramm für Psilocybin-unterstützte Therapie, das an der Neurobiologischen Forschungseinheit von Rigshopitalet und dem Universitätsklinikum Kopenhagen entwickelt wurde. So entstanden die Kompositionen für innere Reisen und psychedelische Therapie.

Diese mögliche heilende Wirkung möchte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und stürze mich sogleich in die Therapie mit dem Song "Remember". Ja, und zu erinnern gibt es ganz viel, meine innere Reise beginnt. Klangschalen, Flöte, tupfende Pianoklänge, schon rasch empfinde ich eine Art Schönheit im Ausdruck, und wenn dann noch eine Harfe erklingt, dann stellt sich ein Gefühl von Frieden, Ruhe und Entspannung ein. Musik zur Meditation, zur inneren Einkehr, schnell purzeln Assoziationen, New Age, Paul Horn usw...

Und so strömt das Sonnengeflecht warm, ein Hauch von Andreas Vollenweider huscht ab und an durch die Luft, Ambient à la Brian Eno vielleicht, Ryuichi Sakamoto, Philip Glass, ja, weitere Assoziationen bleiben nicht aus. Die Musik, verarbeitet aus akustischen und elektronischen Elementen, entwickelt Strukturen, die sich auch außerhalb der westlichen Gedankenwelt etablieren, wenn sich auf "Now" asiatische Elemente einschleichen, allein durch den Gesang bereits.

Diese Vielfalt und Fülle von Harmonie, von Lyrik, schönen Melodien, all das führt mich dann sicher auch wieder hin zur Tätigkeit, die Christiansen als Film-Komponist ausfüllte. Würde man der Musik ganz tief auf den Grund gehen, dann entdeckte man innerhalb der Orchestrierung sicher neben den Ambient-Elementen auch solche aus der Folklore und aus klassischer Musik, und eben aus der Fülle elektronischer Musik, wie sie sich vorwiegend in den Sechzigern und Siebzigern etablierte, zum Beispiel durch Tangerine Dream, aber durchaus kann man auch Spuren dessen entdecken, was zum Beispiel in den Anfangstagen von Bands wie Pink Floyd vorgelegt wurde.

Kurzum, diese Fülle von Eindrücken mag zunächst überwältigend wirken, doch formieren sich diese Eindrücke rasch zu einem dichten und einheitlichen Ganzen. Inwieweit sich das nun für innere Reisen und psychedelische Therapie eignet, vermag ich nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall kann man sich hervorragend entspannen und wenn man möchte, eine persönliche innere Reise antreten, ob ich hierfür halluzinogene Pilze wie Psilocybin benötige? Das Ergebnis dieses Kopenhagener Musikprogramms würde mich auch interessieren, und ob diese Musik tatsächlich über entsprechende Heilkraft verfügt. Mich jedenfalls hat sie angenehm berührt und zur Ruhe geführt.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Remember
2 Be Here
3 Now
4 Trust
5 b b b O d d d
6 Let Go
7 Be Open
8 The Way Out
9 d d d O b b b
10 Is In
11 Surrender
12 To Love

Besetzung

Jens Berents Christiansen (piano, synths, composition, production)
Selma Trier (harp)
Maria Jagd (violin)
Line Felding (cello)
Julius Ditlevsen (flute)
DíSA (vocal)
Stine Grøn (vocal)
Emil de Waal (drums)
Anders Stig Møller (bass)
Kristian Hoffman (lap steel)
Bilal Irshed (oud)
Serkan Yildirim (duduk)
Fanny Brandt (frame drum)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger