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Markus Klossek

Blink 6

Info Musikrichtung: Jazz/Fusion VÖ: 22.09.2023 (Challenge) Gesamtspielzeit: 48:15 Internet: https://www.marcusklossek.de/ https://www.challengerecords.com/home https://www.martinaweinmar.de/

Den Berliner Gitarristen Markus Klossek hatte ich 2020 mit seinem Marcus Klossek Electric Trio vorstellt und zwei Jahre später mit einer weiteren Produktion, Tales From The Edge. Auf seiner aktuellen Produktion Blink 6, ist der Titel eine Anspielung (?), tritt er nun als Sextett an. Zur grundsätzlichen Triobesetzung gibt es drei Bläser, Trompete, Posaune und Tenorsaxofon.

Alle acht Songs wurden von Klossek komponiert und sind sehr komplex und vielschichtig geraten. So erweist sich gleich zu Beginn die Hinzunahme der drei Blasinstrumente durchaus als Glücksgriff, mit ihrem ineinander verschachtelten Spiel innerhalb des Arrangements des Themas zu "Tamouré (Five Eight)" sorgen sie für eine lebendige Gestaltung, und so bleibt Klossek auch nicht der alleinige Solist, was insofern auch noch die Abwechslung steigert.

Die eingangs erwähnten Arrangements wiederholen sich im Laufe der Spielzeit mit allen acht Songs und wirken sehr luftig, frisch und tänzelnd-verspielt. Eine gewisse "Erdung" wird durch den Bass von Carsten Hein vollzogen, selbst Drummer Scherzer tänzelt neben seiner eigentlichen Rhythmusarbeit darum herum, und Klossek selbst füllt nun neben seinen Soli auch den Gesamtsound mehr aus. Interessant sind solche Passagen wie beim Song "Second Way", wenn er aus dem Thema ausbricht, Bass und Schlagzeug das Tempo wechseln und dem Gitarristen nun freie Bahn für ein virtuoses Solo bieten, in dem er ganz cool und lässig auch bluesige Einflüsse aus dem Ärmel schüttelt.

Schwebende Passagen wie bei "Every.Single.Day." versetzen in eine träumerische Stimmung und lassen mich als Hörer mitschweben auf diesem von der Gitarre erzeugten Klangteppich, und ein wenig spielt der Gitarrist hier dann auch noch mit der Elektronik. Durch die Bläser wirkt die Musik mitunter sehr ausgefüllt, dicht und schon fast orchestral, und dabei gibt es bereits viel Abwechslung in den einzelnen Kompositionen, viel "Changes", die der Musik Aufmerksamkeit abverlangen und für Frische und Spritzigkeit sorgen, mitunter wirkt die eine oder andere Passage ein wenig experimentell, wobei ich dann ganz spontan an die Stimmung einiger Titel auf "Escalator Over The Hill" von Carla Bley und Paul Haines denken muss.

Wolfgang Giese