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Reviews

Jag Panzer

The Hallowed


Info

Musikrichtung: Heavy Metal / Power Metal

VÖ: 23.06.2023

(Atomic Fire / Warner)

Gesamtspielzeit: 53:44

Internet:

http://www.jagpanzer.com

Hier ist es, das Album zum Comicbuch: Im Gegensatz zur „Macbeth“-Adaption Thane To The Throne aus dem Jahr 2000 beruhen die Texte von The Hallowed auf dem gleichnamigen, von Jag Panzer selbst Ende 2022 publizierten Comic über fünf Überlebende in einer postapokalyptischen, eisigen Welt. Das inhaltlich Besondere: Das Buch erzählt die Suche nach dem Land The Hallowed aus der Perspektive der Menschen, die Lyrics des Albums schildern die Ereignisse aus der Sicht der an der gefahrvollen Odyssee beteiligten Tiere, die zu Spähern und Beschützern ausgebildet wurden. Mit der Trommeleinlage, die dem kompakten „Bound As One“ vorangestellt ist, bricht ein kontrollierter Sturm voller Eleganz los! Sofort fallen die tänzelnden Gitarren auf, die ein dezent folkloristisches Flair verbreiten. Beim brettharten, fast thrashigen „Prey!“ ist das einprägsame Riff von besonderer Bedeutung, weil die Strophen nicht in Reimform gehalten sind. Meistersänger Harry „The Tyrant“ Conklin sorgt mit seiner raffinierten Gesangsmelodie für ein Höchstmaß an Eingängigkeit. „Ties That Bind“ trumpft mit rollenden Drums und einer starken Gitarrenmelodie in schönster Maiden-Tradition auf.
Bei „Stronger Than You Know“ - was für ein Chorus! - stellen sich die wild wiehernden Klampfen dann ganz in den Dienst der Hauptmelodie. Mit „Onward We Toil“ folgt auf dem Fuß die nächste, vielleicht sogar noch größere Hymne, wieder mit großartiger Gitarrenarbeit, wieder mit dezent folkloristischem Charakter. Danach setzt „Edge Of A Knife“ auf die gediegene Eleganz eines scharfen Trabs. Die messerscharfen Riffsalven von Mark Briody und Ken Rodarte sowie das wie ein Schlachtruf klingende „Face the fall!“ treiben „Dark Descent“ unwiderstehlich ins Ohr. „Weather The Storm“ könnte vom Hymnenfaktor her der kleine Bruder von „Stronger Than You Know“ und „Onward We Toil“ sein. Geht in all dem hochklassigen Material ein wenig unter. Unverdient, möchte ich betonen!
„Renewed Flame“ erweist sich nach einem eingängigen Beginn mit seinen zahlreichen Tempowechseln als relativ komplex. Besonders zu beachten ist hier Rikard Stjernquists Schlagzeugrhythmus während Rodartes blitzender Solopassage! Tribal Drums dominieren schließlich das große Finale „Last Rites“, dem es aufgrund seiner Länge von fast zehn Minuten nicht schwer fällt, eine Vielzahl an Facetten zu bieten. Nahezu zwangsläufig ein sehr starkes Stück, aber dennoch nicht das beste des Albums. Eines Albums, das zunächst komplett als Demo aufgenommen wurde.

Das Fazit ist klar: Jag Panzer liefern mit The Hallowed eines der besten Heavy/Power Metal-Alben des Jahres ab. Hier stimmt alles in beeindruckender Weise: das Artwork, die Songs, die Performances, und nicht zuletzt der komplett analog produzierte Sound. Stjernquist verwendete für die Aufnahmen sein Drumkit aus den Achtzigern, das er als 17-Jähriger bekam! Bass und Drums wurden live eingespielt! Man hört, dass die Musiker Freunde, nein, eine Familie sind, die die gemeinsame Zeit genießen. Dieses Feeling schraubt die Gesamtbewertung auf 18 Punkte.



Michael Schübeler

Trackliste

1Bound As One3:43
2Prey!3:25
3Ties That Bind4:09
4Stronger Than You Know5:04
5Onward We Toil5:29
6Edge Of A Knife6:02
7Dark Descent5:44
8Weather The Storm4:13
9Renewed Flame5:12
10Last Rites9:43

Besetzung

Harry Conklin (Vocals)
Mark Briody (Guitars)
Ken Rodarte (Guitars)
John Tetley (Bass)
Rikard Stjernquist (Drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger