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Diverse (Gesualdo Six)

Morning Star

Info Musikrichtung: Vokalensemble VÖ: 03.11.2023 (Hyperion / Note 1 / CD / DDD / 2022 / CDA68404) Gesamtspielzeit: 69:32

Das um einen zusätzlichen Countertenor zum Septett erweiterte britische Vokalensemble „The Gesualdo Six“ erkundet unter dem Titel „Morning Star“ die Vokalmusik zum Dreikönigsfest durch die Jahrhunderte. Der alte christliche Name des Festes lautet Epiphanie und bezeichnet die Erscheinung oder Selbstoffenbarung Gottes vor den Menschen. Es wird traditionell am 6. Januar gefeiert. Der Stern symbolisiert Christus selbst oder ist ein „Zeichen des Himmels“: Die Ankündigung des neugeborenen König der Juden, dessen Licht die Sterndeuter (oder Weisen) aus dem Morgenland folgen, um am Ende ihrer Reise das Kind Jesus in einem Stall und in einer Krippe liegend zu finden. Ihm huldigen sie und bringen ihre Geschenke dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Um dieses Fest herum hat sich eine reiche Literatur entwickelt, die von den ältesten liturgischen Gesängen der Gregorianik über die vielstimmigen Meisterwerke der Renaissance bis hin zu den Werken lebender Komponistinnen und Komponisten reichen.

In jedem Fall meisterlich ist die Interpretation durch das renommierte britische Herren-Ensemble, das unter der Leitung von Bassist Owain Park in allen Stilen gleichermaßen sattelfest ist. Die Harmonie und Intonation der sieben Stimmen ist herausragend, exquisit mischen sich die feinherben, in allen Lagen satt grundierten Timbres.
Von dezenten Pianoregistrierungen bis hin zu einem fanfarenartigen Strahlen reicht die Palette an Gestaltungsmöglichkeiten. Versunkene Betrachtung und freudiger Jubel lassen sich damit gleichermaßen eindringlich realisieren. Eine gewisse noble Nüchternheit stellt sicher, dass die durchaus vernehmbare Innigkeit nicht in Rührseligkeit umschlägt. Und ein ums andere Mal bringt die tragfähige Akustik der Trinity College Chapel in Cambridge die linear und transparent geführten Stimmen von „The Gesualdo Six“ zum Leuchten, was dem erlesenen Programm die doch sehr passenden stellaren Glanzlichter aufsetzt.

Georg Henkel