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Serenade für Tenor, Horn und Streicher – Les Illuminations - Nocturne
Info
Musikrichtung:
Tenor / Ensemble
VÖ: 23.09.2005 EMI / EMI CD (AD DDD 2005) / Best. Nr. 7243 5 558049 2 1 Gesamtspielzeit: 74:53 |
FORCIERTE LEIDENSCHAFT
Orchesterlieder von Benjamin Britten mit der Tenorstimme von Ian Bostridge und den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle - da erwartet man zu Recht musikalische Energie und klangliche Perfektion. Beides bekommt man geboten. Dennoch überzeugt diese Produktion nicht rundum.
Durchweg stimmig klingt das Orchester: mit brillantem, farbsatten Streicherklang und erlesenen Soli von Horn, Holzbläsern, Pauke und Harfe. Dynamik, Phrasierung und Tongebung sitzen wie angegossen. Den scharfen, satirischen, mitunter aufrührerischen Ton der frühen Les Illuminations auf Gedichte Arthur Rimbaud treffen die Musiker genauso gut wie die elegische, manchmal auch düster-beklemmende Atmosphäre der Serenade und des Nocturne. Brittens artifizieller Stil ist hier in besten Händen.
Ian Bostridge gewinnt der Musik trotz der relativen Einfarbigkeit seiner hohen Tenorstimme durch eine minuziöse, gelegentlich bis an die Grenzen seiner Möglichkeiten gehende Gestaltung ein großes Ausdrucksspektrum ab, das bis zum kernigen Verismo-Ausbruch reicht. Das Grenzgängerische hat jedoch seinen Preis: Es geht auf Kosten der Leichtigkeit und des vokalen Schmelz’ und verleiht dem Gesang bei aller Intensität etwas Distanziertes, auch Künstliches.
Georg Henkel
Trackliste
11-18 Serenade für Tenor, Horn und Streicher 24:02
19-26 Nocturn für Tenor, sieben obligate Instrumente und Streicher 28:07
Besetzung
Radek Baborák, Horn
Berliner Philharmoniker
Sir Simon Rattle
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |