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Brahms, J. (Trpceski)

Klavierkonzerte Nr. 1 & 2

Info Musikrichtung: Romantik VÖ: 03.11.2023 (Linn / Outhere / Note 1 / 2 CD / 2023 / Artikelnr. CKD 732) Gesamtspielzeit: 95:00 Internet: Simon Trpčeski

Eine langjährige persönliche Freundschaft und künstlerische Verbindung besteht zwischen dem Chefdirigenten des WDR Sinfonieorchesters Cristian Măcelaru und dem Pianisten Simon Trpčeski. Diese Vertrautheit hört man auch ihrer Interpretation von Brahms Klavierkonzerten an, jenen ungleichen Geschwistern, die zum romantischen Kernrepertoire gehören und dabei nicht selten als Schlachtrösser der Virtuosität zuschanden geritten werden.

Trpčeski und Măcelaru gehen es klüger an, mit einem überraschend sachlich analytischen Blick. Das ist im Orchester von hoher Präzision, die eine unnachgiebige Strenge ausstrahlt. Dem steht - bei hervorragend durchhörbarem Klangbild - der Klavierpart in zwar kalkulierter Brillanz, aber auch mit lockendem Ton gegenüber. So eröffnet sich ein Spektrum, das vom nachgerade harschen Zugriff im Eingangssatz des d-moll-Konzertes bis zum übermütig-verspielten Finale des zweiten Konzertes reicht. Das mag alles nicht so konsequent durchgeistigt und durchgestaltet sein, wie zuletzt etwa bei András Schiff (ECM, 2021), bleibt dafür aber jederzeit zugänglich.

Nur für kurze Momente sind im Orchesterspiel bei den weit ausgreifenden Kopfsätzen abfallende Spannungsbögen zu beobachten, in denen die Musik für ein oder zwei Takte vor sich hinzudümpeln scheint. Es ist am ehesten dies, was die Einspielung auf Abstand zu den Referenzaufnahmen hält.

Sven Kerkhoff