····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Katie Melua

Call Off The Search


Info

Musikrichtung: Pop/Singer-Songwriter

VÖ: 03.11.2023

(BMG)

Gesamtspielzeit: 94:51

Internet:

https://katiemelua.com/
https://networking-media.de/
https://www.bmg.com/de/

Die am 16. September 1984 in Kutaissi, Georgische Sozialistische Sowjetrepublik, Sowjetunion geborene Katie Melua wanderte 1993 mit der Familie aus nach Belfast. Im Jahre 2003 veröffentlichte sie eine erste Platte, “Call Off The Search“. Und um genau diese geht es heute. Doch wer wie ich die Musikerin mit einem ganz bestimmten Song in Verbindung bringt, wird nicht fündig werden. Denn so wie ich werden sie Viele erst durch den Song "Nine Million Bicycles" kennen gelernt haben. Dennoch enthielt das Album drei Single-Auskopplungen, die auch charteten, "The Closest Thing To Crazy", "Call Off The Search" und "Crawling Up A Hill". Produziert wurde von Mike Batt.

Die Platte war sehr erfolgreich nach der Veröffentlichung, nach einer zweiten Runde erreichte sie Platz 1 in den britischen Charts und es gab in Folge sechs Mal Platin, Erfolge in weiteren Ländern folgten. Ja, und nun ist die Jubiläumsversion erschienen (20th Anniversary – Expanded & Remastered), auf 2 LPs und 2 CDs. Darauf enthalten sind sowohl B-Seiten, als auch sieben von Katie im Jahr 2002 aufgenommene Demos – bisher unveröffentlicht und unbearbeitet.

Nun zum Album, kurzum, schmerzlos formuliert: ein vielversprechendes Debüt, das aus meiner Sicht jedoch noch nicht sehr ausgereift war, inklusive der noch recht unausgeprägten Stimme, die mitunter zu stark in hohen und mädchenhaft klingenden Tonlagen verweilt, gleich zu Beginn stark auffällig beim Titelsong. Dann - ich war noch am Überlegen, "Crawling Up A Hill", einen Song gleichen Titels kenne ich doch von John Mayall, 1964 live im Klooks Kleek in London aufgenommen, ist das wohl der gleiche Titel? Klar- er ist es, nun weg vom ehemaligen R&B-Feeling, mit einigen Jazzphrasen angereichert, eine durchaus interessante Interpretation, musikalisch auch sehr hochwertig ausgekleidet, doch auch hier wieder sehe ich die Protagonistin stimmlich ein wenig überfordert. Merkwürdig, wenn man das mit späteren Aufnahmen vergleicht und feststellt, wie sehr sie sich doch in dieser Hinsicht positiv weiterentwickelt hat.

Besser passen Stimme und Song dann zusammen, wenn "The Closest Thing To Crazy" erscheint, gerade diese zarte Stimmung, dieses zarte und umschmeichelnde Arrangement mit den Streichern, dazu diese wunderschöne Melodie der Komposition von Mike Batt, das ist eindeutig ein sehr gelungener Song! Den Blues spüre ich zwar nicht, und einen Lehrauftrag erfüllt er auch nicht, der Song, "Learnin' The Blues" ist ein sehr angenehmer "Schleicher", ein wenig assoziiere ich hin zu Norah Jones, und dieser Song als auch alle folgenden bestätigen mir, dass die Künstlerin mit ihrem Debüt offensichtlich auf der Suche war, was sich später auch verwirklichen sollte, auf der Suche nach einem persönlich geprägten Stil. Denn viele Elemente aus Pop, Jazz, Folk und Blues mögen zwar Abwechslung garantieren, doch wirkt das Ganze dann auch sehr offen hinsichtlich einer spezifischen Ausrichtung, so dass ich denke, das dieses Album möglicherweise unterschiedliche Käufer*innen angesprochen haben mag. So wie auch ich ganz bestimmte Lieblingssongs habe, wie das bereits genannte "The Closest Thing To Crazy", "Blame It On The Moon", der eigene Song "Belfast (Penguins And Cats)" und "Tiger In The Night".

Neben den remasterten Songs des Originalalbums offeriert uns die zweite CD dann noch siebzehn Extra-Songs. Neben einigen Demo-Versionen bekannter Songs, hier in reduzierten Versionen, die mitunter sogar angenehmer und sympathischer wirken, wie zum Beispiel auf der Titelsong, der mir in dieser Version besser gefällt, ganz sacht vom Piano untermalt mit einem gelegentlich einsetzenden Schlagzeug und etwas Bass dazu. Ansonsten gibt es meistens Piano-Begleitung, und in dieser reduzierten Darstellung werden die Songs tatsächlich bereits mit viel Leben erfüllt, und haben für mich hohe Strahlkraft. Bemerkte ich anfänglich einige Schwächen im stimmlichen Ausdruck, so sollte man nun unbedingt auf den Track 13 zurückgreifen, den hier wird "Call Of The Search" in einer Live-Version aus 2023 vorgestellt, und vergleichend kann man nun die hervorragende stimmliche Entwicklung hinsichtlich des emotionalen Ausdrucks und der Qualität vergleichen.

Ansonsten gibt es noch weitere Live-Aufnahmen und B-Seiten und zwei Songs in spanischsprachiger Version. (#16, 17) Die zweite CD stellt insofern einen guten Mehrwert dar und dokumentiert die Entwicklung der Protagonistin gut. Im separaten Booklet gibt es alle Texte und eine kleine Geschichte von Pete Paphides zur Entwicklungsgeschichte und zum Werdegang der Künstlerin.



Wolfgang Giese

Trackliste

Disc 01:

1 Call Off The Search
2 Crawling Up A Hill
3 The Closest Thing To Crazy
4 My Aphrodisiac Is You
5 Learnin' The Blues
6 Blame It On The Moon
7 Belfast
8 I Think It's Going To Rain Today
9 Mockingbird Song
10 Tigers In The Night
11 Faraway Voice
12 Lilac Wine

Disc 02:

1 Call Of The Search (Demo)
2 Tiger In The Night (Demo)
3 Faraway Voice (Demo)
4 I Think It's Going To Rain Today (Demo)
5 My Aphrodisiac Is You (Demo)
6 September Song (Demo)
7 It Seemed Like A Good Idea At The Time (Demo)
8 Downstairs To The Sun
9 Shirt Of A Ghost
10 Deep Purple
11 Turn To Tell
12 Jack's Room
13 Call Off The Search (Live at the Royal Albert Hall, 2023)
14 Anniversary Song (Live)
15 Belfast (Penguins and Cats) (Live)
16 Es Clase De Locura (The Closest Thing To Crazy, Spanish Version)
17 Otra Vez Tu (Faraway Voice, Spanish Version)

Besetzung

Katie Melua (guitar, vocals)
Mike Batt (organ, piano, conductor, arranger)
Jim Cregan (guitar)
Tim Harries (bass)
The Irish Film Orchestra (orchestra)
Michael Kruk (drums)
Alan Smale – (leader)
Chris Spedding (guitar)
Henry Spinetti (drums)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger